Da sind sie wieder, die fleißigen ENISUM! Mit „Moth’s Illusion“ haben die Italiener ihr viertes Album innerhalb von fünf Jahren veröffentlicht – seit dem Wechsel vom Ein-Mann-Projekt zur Band. Insgesamt stellt das Neuwerk schon Album Nummer sechs dar. Fans des atmosphärischen Black Metals von ENISUM können sich doppelt verlassen: auf einen konsequenten Veröffentlichungsrhythmus und musikalische Konstanz.
Wanderung zum Monte Musinè – „Moth’s Illusion“ von ENISUM
Kennt man ihre Musik, weiß man, was man bekommt. Wer noch keine Berührungspunkte hat, ist an der einen oder anderen Stelle eventuell überrascht. Growls sind in dem von Krächzen und Keifen dominierten Subgenre eher selten, funktionieren in den Liedern von ENISUM aber (ja, überraschend) gut. Cleane Vocals kommen allgemein häufiger vor, sind hier aber Teil nahezu balladesker Nummern – der Titeltrack „Moth’s Illusion“ zum Beispiel. Auch auf dem Vorgänger „Seasons Of Desolation“ gab es schon (weiblichen) Klargesang.
„Aber um zu verstehen, was nach dem Tod geschieht, muss der Mensch sterben, nur so können wir herausfinden, ob dieses Licht nur eine Illusion ist“ – Gitarrist und Sänger Lys
Bei über einer Stunde Spielzeit haben interessierte Lauscher eine Menge zu entdecken. Zwar verbauen ENISUM ihre beste Melodie gleich im Opener „Anesthetized Emotions“, die Qualität bleibt aber deutlich im überdurchschnittlichen Bereich. Bei den ruhigen Songs übertreiben es die naturverbundenen „Schwarzmaler“ diesmal etwas, der Kontrast zwischen extremmetallisch und rockig ist auf „Moth’s Illusion“ zu stark. Insgesamt ist es aber die bekannte und bewährte Rezeptur: viel Melancholie, Downtempo, ab und zu Raserei, Akustikpassagen, inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Leben und dem Tod. Also noch mal: Die Reise in die Grajischen Alpen mit Blick auf den namensgebenden Monte Musinè lohnt sich sowohl für Neulinge als auch für Freunde von ENISUM.
Ich habe die Jungs erst wieder live gesehen. Sowohl die Songs, als auch die Produktion fallen zur letzten Platten deutlich ab. Der Sound klingt verwaschen und wenig artikuliert. Irgendwie sehr schade.
Ich finde die Vorgängerplatte genial. Eiskalt mal gedanklich mit 8/10 bewertet. Aber die hier… du hast es auf den Punkt gebracht. Nett, aber irgendwie verwaschen und von den Melodien her nicht packend. Und die Vocals taugten mir auf den Vorgängern auch mehr.