Engst - Irgendwas ist immer
Review
ENGST, eine Band, die sich in ihrer Musik stets authentisch und nah am Leben bewegt, präsentiert mit ihrem Album „Irgendwas Ist Immer“ ein Werk, das nicht nur eingängig ist, sondern auch tiefgründige Themen des alltäglichen Lebens gekonnt aufgreift.
Schon bei der Erwähnung von ENGST drängt sich einem das Wort „Authentizität“ auf. Die Band hat sich schon vor Jahren dafür entschieden, sich nicht von Castingshow-Siegen oder Major-Deals vereinnahmen zu lassen, sondern ihren eigenen Weg zu gehen, um frei und unabhängig Musik zu machen. Mit diesem Album rücken sie das Leben selbst in den Fokus und beleuchten Themen, die jedem von uns vertraut sind – Sorgen, Ängste und Situationen des Alltags, über die oft geschwiegen wird, weil sie als zu gewöhnlich gelten.
„Irgendwas Ist Immer“ besingt genau diese Alltäglichkeiten: sei es die Nervereien mit den Nachbarn, verlorene Liebe, das Älterwerden, oder der innere Kampf, den eigenen Weg zu finden. Zugleich spiegelt das Album aber auch die heutigen gesellschaftlichen Probleme wieder, wie die zunehmende Vereinsamung und die Präsenz von Gewalt. Diese Themen finden im Punkrock einen idealen Ausdruck, werden jedoch von ENGST in einer vielseitigen Mischung aus Pop, Punk, Ska und Rock präsentiert, die sowohl leicht zugänglich als auch tiefgehend ist.
ENGST und die Lieder über das Leben
Ein Blick auf die einzelnen Songs des Albums zeigt eine enorme Bandbreite. Von „Digitale Liebe“, das im Deutsch-Rock-Stil gehalten ist, über das mitreißende Pop-Punk-Rock-Gemisch von „Geschichte Schreiben“ bis hin zu „Drei Uhr Nachts“, das die Facetten unglücklicher Verliebtheit beleuchtet – die Vielfalt der Themen zeigt sich ebenso in der musikalischen Ausgestaltung der Tracks. Jeder Track führt uns in eine andere Gefühlswelt, sei es das schwungvolle „Wir Werden Alle Sterben“ oder das melancholische und zu gleich kraftvolle „Umtausch Ausgeschlossen“.
Die zweite Hälfte des Albums zeigt eine tiefere, schwermütigere Seite von ENGST. Lieder wie „Kopf Hoch“ oder „Fette Jahre“ beinhalten eine Melancholie und Kraft, die auch mal an die eigene Lebensrealität erinnern können. „Blut Auf Dem Asphalt“ mag dabei manchen Hörer herausfordern, da es sozialkritisch und mit einer starken Beklemmung in Bezug auf die Realität besungen wird.
Überleben mit ENGST
Trotz der vielfältigen Stile und Töne, die ENGST auf diesem Album erkunden, ist ein gewisser bitterer Beigeschmack zu spüren. Selbst in den lockereren Songs bleibt eine Schwere der Themen bestehen, die nicht einfach aufgelöst wird. Doch ENGST vermitteln gleichzeitig die Botschaft, dass Resignation nicht die Lösung ist. Sie ermutigen uns beharrlich dazu, das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen und erinnern daran, dass man mit den alltäglichen Lasten nicht allein ist.
„Irgendwas Ist Immer“ ist ein Album, das überraschend hörenswert ist. Besonders die Tracks „Umtausch Ausgeschlossen“, „Drei Uhr Nachts“ und „Kopf Hoch“ bieten eine mitreißende Energie, die Lust darauf macht, sie live zu erleben. ENGST schaffen es, tiefgründige und sozialkritische Themen aufzugreifen und sie mit einer Vielfalt an Musikstilen zu verbinden, die eingängig und zugleich nachdenklich stimmen. Ein Album, das das Leben in all seinen Facetten gekonnt einfängt und eine Reise durch Höhen und Tiefen des Alltags bietet.
Review von Diana Heinbucher
Engst - Irgendwas ist immer
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Deutschrock, Punk Rock |
Anzahl Songs | 13 |
Spieldauer | 45:04 |
Release | 20.10.2023 |
Label | Arising Empire |
Trackliste | 1. Digitale Liebe 2. Geschichte schreiben 3. Drei Uhr nachts 4. Wir werden alle sterben 5. Nie wieder Alkohol... vielleicht 6. Umtausch ausgeschlossen 7. Idiot 8. Kopf hoch 9. Fette Jahre 10. Nachbar 11. Blut auf dem Asphalt 12. Erwachsen werden 13. Die letzte Runde |