Engel - Blood Of Saints

Review

Galerie mit 40 Bildern: Engel - Rockharz Open Air 2012

Nicht einmal zwei Jahre ließen sich die Schweden ENGEL Zeit, um den Nachfolger zu “Threnody“ in trockene Tücher zu bringen. Für ihr Drittwerk “Blood Of Saints“ wurde im Vorlauf über die sozialen Netzwerke bereits mächtig die Werbetrommel gerührt und somit stellt sich für jeden Fan die Frage, was sich musikalisch denn seit 2010 so getan hat?

Auf den ersten Blick könnte man fast meinen, dass es nicht zu viele Änderungen gibt, denn gleich zu Beginn grinsen einen vom Cover dieselben Farbtöne, wie schon bei den Vorgängern an. Anscheinend entwickelt sich die Kombination aus Rot, Weiß und Schwarz bei ENGEL inzwischen zu einem festen Trademark. Und auch bei den ersten Takten von “Question Your Place“ wird klar, dass wir es nach wie vor mit der selben Truppe zu tun haben. Jede Veränderung fand fast nur in Details statt, wobei die größte Neuerung der verstärkte Einsatz von Synthies sein dürfte. Diese machen aber ihre Arbeit durchaus gut und verleihen der eh schon poppigen Ausrichtung noch die richtige Portion Hitpotential. Und hier wären wir auch schon beim einzig größeren Manko der Skandinavier. Man merkt von der ersten bis zum letzten Note, worauf ENGEL raus wollen. Sie möchten groß durchstarten und Bands wie IN FLAMES oder BULLET FOR MY VALENTINE die Stirn bieten, auch wenn dabei die von den Vorgängern geliebte Bissigkeit und Energie ein wenig verloren geht. Dies ist aber im Kontext zum vorliegenden Material eher als kleine Randnotiz zu verstehen, denn wer hätte von ENGEL nach der gemeinsamen Tour mit PAIN auch erwartet, dass sich die Kompositionen unnötig komplex entwickeln anstatt auf bewährte Livetauglichkeit zu bauen? Songs wie das bereits oben erwähnte “Question Your Place“, “Numb“, der Titelsong oder “Drama Queen“ werden sicherlich für eine Menge Bewegung in den Discotheken unserer Sphären und im Moshpit sorgen. Dafür verantwortlich sind zum einen die extrem fetten Riffings der Saitenfraktion als auch ein wahnsinnig abwechslungsreicher Gesang von Frontmann Klavborn. Und auch wenn man, wie bei “Feel Afraid“, regelmäßig erkennen muss, bei welcher zweiten Band Niklas Englin seine Brötchen verdient, so werden ENGEL mit “Blood Of Saints“ sicherlich zum großen Angriff gegen die Heroen IN FLAMES blasen können.

Mit “Blood Of Saints“ bescheren uns ENGEL eine Menge Groove und Hits am laufenden Band aber wer hätte von den Skandinaviern auch was anderes erwartet? Fans von modernen Melodic Death Metal sollten dem neuesten Output auf alle Fälle eine Chance geben, es wird sich lohnen.

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13.05.2012

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