Mit Lob überschüttet werden derzeit die Amis von Enforsaken, die nach einem über fünfjährigen Underground-Dasein und einer EP namens EMBRACED BY MISERY jetzt ihr offizielles Debut THE FOREVER ENDEAVOR vorlegen. Das lässt auf ein nettes Melodic Death-Scheibchen hoffen, zumal sogar ein James Murphy (Obituary, Death, Testament) die Regler im Studio bediente. Und wie sieht die Realität aus? Nun ja, dafür müsste ich zunächst einmal das „nett“ von vorhin streichen und es durch „unglaublich“, „virtuos“ oder gar „wundervoll“ ersetzen, denn TFE ist wohl eines der genialsten Alben, denen ich in letzter Zeit lauschen durfte. Von der technischen Versiertheit eines Chuck Schuldiner bis hin zu Melodien, von denen selbst so mancher Skandinavier nur träumen kann ist einfach alles dabei, was ein ordentliches Album haben sollte. Hinzu kommt noch das herrlich aggressive Tempo, welches aber auch oft genug für Akustikparts(„Poison Me“) oder stimmungsvolle Breaks („Dead Night, Dead Light“) gedrosselt wird. Noch abwechslungsreicher werden die so schon komplexen Songstrukturen dadurch, dass neben dem offensiven Shouting auch gerne mal ein Männerchor zum Einsatz kommt, der einen recht nordischen Touch mit sich bringt („All For Nothing“, „The Acting Parts“). Besondere Erwähnung sollte außerdem „Vertigo Equilibrium“ finden, bei dem man in wunderschönster DEATH-Manier entspannt vor sich hin moshend bezweifeln kann/muss, ob Mr. Schuldiner es damals noch überzeugender hätte machen können als es der Fünfer alleine schon mit diesem Song vormacht. Das Fazit im Stil eines Wohnberaters: THE FOREVER ENDEAVOR ist ein liebevoll geknüpfter Schwedentod-Teppich – made in Chicago. Dieser wird, sofern er weiterhin dermaßen hochqualitativ gewoben werden sollte, immer weiter ausgerollt werden und mit Sicherheit alle ehemals großen In Flames‘ und Soilworkschen Bodendekorationen zu kleinen Bettvorlegern mutieren lassen. Kurz gesagt: Unbedingt antesten!
sehr solider und flotter Melo-Death mit teilweise zuviel nervigem Rumgedüdel
Gerade das "nervige Rumgedudel" macht diese CD noch besser und sehr sehr abwechslungsreich. Und auch die Härte geht dabei nicht verloren.