Mit dem ersten Takt wird klar, dass ENFORCED auch auf ihrem zweiten Album keine Gefangenen machen. Blieb das Debüt der rabiaten Death-Thrasher aus Virginia noch weitgehend unbeachtet, bereitet sich die Band mit „Kill Grid“ auf einen Frontalangriff auf die menschlichen Trommelfelle vor.
„Kill Grid“ – brachial und präzise
ENFORCED sind seit 2017 unterwegs und inzwischen bei Century Media Records untergekommen. „Ich würde unseren Sound als Metal und Hardcore bezeichnen„, sagt Gitarrist Will Wagstaff und erklärt, warum er den Stil der Band nicht genauer einordnen möchte. „Wir haben unsere Wurzeln, im Punk, Hardcore, Metal, in allem, was du zum Extrem treiben kannst. Ich mag IRON MAIDEN, MORBID ANGEL und POISON IDEA. Ich liebe einfach alles was extrem ist oder gutes Songwriting besitzt – oder beides!“
Extrem und gut geschrieben – das trifft tatsächlich auch auf ENFORCED zu. Innovationen sind bei den Amerikanern zwar nicht zu finden, aber sie zocken ihre Songs auch nicht nach Schema F runter. Die meisten Tracks auf „Kill Grid“ sind ideenreich und ausgefeilt, jedes Stück handwerklich erstklassig umgesetzt. Der brachiale Mix aus Crossover-Thrash und Ursuppen-Death-Metal geht sofort ins Blut und peitscht von der ersten bis zur letzten Sekunde unnachgiebig aus den Boxen.
ENFORCED ist ein fieser Hassbrocken gelungen
Auf die ganze Albumdistanz betrachtet schleicht sich nach dem Highlight-Titelsong „Kill Grid“ ein kleines bisschen Eintönigkeit ein, aber spätestens der Rausschmeißer „Trespasser“ ordnet die Verhältnisse wieder. Der Bastard aus DARK ANGEL, DEMOLITION HAMMER und frühen MALEVOLENT CREATION überzeugt immer wieder mit präzisen Drums, walzenden Riffs, knackigen Soli und einem fetten Groove. Wenn der Sound noch einen Tick klarer wäre, würde er vermutlich noch besser knallen.
Mit „Kill Grid“ ist ENFORCED ein fieser Hassbrocken gelungen, dessen abstrakte Gesellschaftskritik in den Lyrics gefällt, dadurch aber nicht zu sehr von der Musik ablenkt. Zum ganz großen Glück mangelt es der Band zwar noch an mehr Hits pro Album, überzeugen kann der „Pure Crossover Death“ aber bereits jetzt.
Hat mich wirklich überzeugt das Album. Super brett!