Enevelde - Pandemonium

Review

Mit „Pandemonium“ veröffentlichen ENELVEDE, das norwegische Einmannprojekt des MISOTHEIST-Fronters Brage Kråbøl, ihr drittes Album. Als limitierte Kassette gab es den Langspieler bereits vor einem Jahr; jetzt folgen CD und LP. Als produktiv bezeichnete der rezensierende Kollege Kråbøl zum letzten Release „En Gildere Død“. Das gilt weiterhin, denn ein Jahr später folgte nicht nur das hier vorliegende Album in seiner ersten Version, sondern auch das MISOTHEIST-Album „Vessels By Which The Devil Is Made Flesh“. Trotz des hohen Outputs hat er bei ENEVELDE das hohe Niveau gehalten. Am Stil hat sich ebenfalls wenig getan, weshalb Fans beherzt zugreifen können.

ENEVELDE knüpfen an ihr bisheriges Schaffen an

Das Intro „Gapende Grav“ zeichnet zunächst ein zweideutiges Bild. Mit Höhlenatmosphäre und Gollum-Gequäke könnte sich die Art Black Metal ankündigen, die zum Schmunzeln anregt. Rutschen ENEVELDE mit „Pandemonium“ in die unfreiwillige Satire ab? Glücklicherweise nicht. Der Opener „Nigromantia“ schafft schnell klare Verhältnisse und überzeugt durch gleichzeitige Atmosphäre und Garstigkeit. Tiefschwarze Gitarren sägen sich ins Gemüt; die Vocals gleichen einer gutturalen Beschwörung. Der Titeltrack schlägt in die gleiche Kerbe, gibt später aber mehr Gas. Zusammen mit dem darauffolgenden „Offer“ bildet er das Highlight des Albums. Die Prädikate „repetitiv, verhallt und scheißfinster“, die das selbstbetitelte Debüt erhielt, gelten auch hier und sind positiv zu verstehen.

„Pandemonium“ – eine unwirtliche Klangwelt

Mit unter 40 Minuten ist „Pandemonium“ – wie seine Vorgänger – recht kurz ausgefallen. Dafür befindet sich unter den sieben Tracks inklusive Intro kein Füllmaterial. Alle Stücke überzeugen, obwohl man einen gewissen Gleichklang eingestehen muss. Der stört nicht wirklich, aber über ein weiteres kleines Manko stolpert man beim Hören dann doch. Die Stücke enden oft abgehackt und die Übergänge wirken wenig elegant. Das passt zwar zum von Schickschnack befreiten Stil, reißt aber aus dem Fluss. Damit kann man leben, denn ENEVELDE erschaffen eine kalte und unwirtliche Klangwelt, in der man sich gar nicht wohlfühlen soll.

14.04.2025

headbanging herbivore with a camera

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