Enemy Within - Just Another Scar

Review

ENEMY WITHIN aus Duisburg beschreiben ihren Stil als Thrash Metal mit melodischen Death-Metal-Anleihen (oder andersherum). Die paar Spritzer Melodie fallen in dem Gemetzel, das die fünf Herren da auf ihrer Demo anrichten, aber kaum auf. Ab und zu blitzen interessante Ideen in den Songs auf, insgesamt bleibt das Geknüppel aber ohne echte Abwechslung.

Nach einem kurzen Intro springt dem Hörer der Titel-Track „Just Another Scar“ ins Gesicht. Parallelen zu der belgischen Schlägertruppe ABORTED werden vor allem in der Strophe deutlich, während im Refrain die Thrash-Keule ausgepackt wird. Der nächste Song „And Demons Wait Below“ überrascht zu Beginn mit wabernden Synthie-Klängen. Eine Stakkato-Salve der Band ertönt und der Song könnte auch von THE HAUNTED stammen. In der Mitte wird das Tempo kurz rausgenommen und der stark verzerrte Bass gibt eine Melodielinie vor, die von den Gitarren aufgenommen wird. Zum Schluss heißt es wieder: Thrash direkt in die Fresse.

Zwischen diesen beiden Positionen pendeln die restlichen Songs hin und her. Mal fängt ein Song mit einem Thrash-Riff an, um dann dem Death Metal zu frönen. Oder ein Lied wird gnadenlos aus den Boxen geprügelt, bis die Band in der Mitte etwas Tempo herausnimmt und die Gitarren den Song wieder etwas strukturieren. Ein paar Songs haben ganz interessante Elemente, wie etwa „Repeat The Pain“. Ein kurzer Bass-Lauf eröffnet das Lied und erinnert an Stoner Rock. Dann dröhnen sehr langsame Riffs, während Piano-Klänge im Hintergrund klimpern. Alles in allem ein sehr langsamer Song, der schon fast an Doom Metal erinnert.

Es macht sich deutlich bemerkbar, dass alle Bandmitglieder bereits Erfahrungen bei anderen Bands gesammelt haben, denn die Songs sind technisch perfekt eingespielt. Ebenfalls löblich: Bis auf den letzten Song sind alle Songs auf den Punkt gespielt, kein unnötiges Rumgeleier am Schluss, einfach knackig ein Akkord und dann ist Ende. Auch die Produktion ist gut gelungen. Die Gitarren braten ordentlich, der Bass pumpert und das Schlagzeug knüppelt. Nach meinem Geschmack dürfte Schlagzeuger Andre Liesfeld aber öfter mal die Doublebass beackern.

Beinharte THE-HAUNTED-Fans können sich das Material durchaus mal anhören, aber insgesamt fehlt einfach die Abwechslung oder ein paar prägnante Songs, die im Ohr bleiben.

16.10.2008

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