Enemy Of The Sun - Caedium

Review

Woah! Was kommt denn da bloß auf einen zugewalzt? Ist das wirklich das neue Album von ENEMY OF THE SUN? Meine Herren, das hätte ich nicht erwartet. Zwar war bereits der Vorgänger „Shadows“ ein von allen Seiten gefeiertes Album, aber das neue Machwerk mit dem netten Namen „Caedium“ (lat. für selbstverschuldeten Tod) stellt den Vorgänger mal ganz locker in den Schatten.

ENEMY OF THE SUN in eine Kategorie zu stecken war bereits beim Vorgänger keine leichte Aufgabe. Auch „Caedium“ lässt sich einfach nicht zügeln, wirft wild das Lasso ab und prescht weiter in der Soundlandschaft herum. Keine Frage, die Musiker der Band um Mastermind Waldemar Sorychta (u.a. GRIP INC.). sind allesamt große Könner und wissen, wie sie den Sound der Band umzusetzen haben. Allen voran natürlich Sänger Jules Näveri, der mit seiner markanten und facettenreichen Stimme den Stücken ein nettes Gesicht verpasst.
Der Sound, auch was rede ich denn da, die Klangwelt des Rundlings ist über jeden Zweifel erhaben. Fett, fetter, ENEMY OF THE SUN sollte es in Zukunft heißen. Wen wundert es, denn mit Waldemar Sorychta hat man offenkundig einen absoluten Produzentenprofi in der Truppe. Und die Umsetzung der Stücke durch die Instrumentalisten ist ebenfalls nicht von dieser Welt. Wenn Schlagzeuger Daniel Zeman einmal loslegt, wächst kein Gras mehr.

Der ruhige und wohlwollende Opener „Lithium“ (nein, kein NIRVANA-Cover) sorgt mit seinen Passagen dafür, dass man den Lautstärkeregler schon mal aufdrehen möchte, bevor einem die ersten fetten Riffs um die Ohren geblasen werden. Sehr, sehr böse Angelegenheit. Im Anschluss daran lassen die drei Jungs und das Mädel die Hölle los. Denn mit „Another End Of The Rainbow“ bekommt man direkt mal ne Ladung typischer Kost aus dem Hause ENEMY OF THE SUN entgegengepustet. Dabei erinnert Sänger Jules teilweise sogar an den GOREFEST-Shouter Jan Chris de Koeyer. Doch keine Sorge, die vielen charakteristischen Züge des Sängers sind auf dem Album nicht limitiert. Im Gegenteil, denn bereits mit dem folgenden Stück „I Am One“ schlägt die Truppe wieder in eine ganz andere Kerbe und vereint Latino-Klänge mit derben Blastbeats. Was für eine Mischung, die sich über das ganze Album verstreut. Songs wie „Chasing The Dragon“, „Castaways In The N.W.O.“ (mit leichten Metalcore-Anleihen), das orchestrale „The Power Of Mankind“, der Rocker „Paradigm“, die Hymne „Sky Shooting Stars“ oder „Aimless“ strotzen nur so vor Kraft und Energie und sorgen dafür, dass die Scheibe niemals, nicht zu einer Sekunde, langweilig wird. Man kann immer wieder neue Elemente entdecken und sich vollkommen in den Stücken verlieren, wenn man es denn zulässt.

ENEMY OF THE SUN werden mit diesem Scheibchen für Furore sorgen, soviel ist sicher. Erwarten konnte man natürlich schon, dass das neue Album gut werden würde. Dass allerdings solch eine Wuchtbrumme entstehen würde, damit hat selbst die Band wohl nicht gerechnet. Daumen hoch und an alle Fans exzentrischer, extravaganter Musik: Antesten!

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18.05.2010

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1 Kommentar zu Enemy Of The Sun - Caedium

  1. honksen sagt:

    …Brachiale Abwechslung pur…" – sach mal, hast Du Dir vor dem reinhören ein paar Pilze reingezogen?.