ENDLEVEL aus Balingen haben bisher 2017 ein Album namens „Time To Kill“ digital in Eigenregie veröffentlicht. Mit jenem Album ging es bereits auf alle möglichen Bühnen und nun meldet sich die Death-Thrash-Metal-Band mit ihrem zweiten Streich „Weekend War“ zurück. Dieser erscheint auch physisch über Violent Creek Records und kommt mit kultigem Cover und eindeutigen Songtiteln daher.
ENDLEVEL – Zwischen Bier und Panzern
Die Tracklist des Albums liest sich ein wenig so, als könnten die Band sich nicht entscheiden, ob sie nun BOLT THROWER mit Songs wie „Unleash War“, TANKARD mit Stücken wie „Drink Beer“ oder LEGION OF THE DAMNED mit „Nuclear Inferno“ Tribut zollen wollen. Etwas weniger gemischt als die Songtitel ist aber die Marschrichtung des Albums, musikalisch bleiben sie weitestgehend bei todesblei-angehauchtem Thrash Metal. Die Vocals von Sänger Robin Fabian kommen dabei hauptsächlich aus der Death-Metal-Ecke, womit sich ein gut passender Mix ergibt.
Die Texte sind dabei eher Beiwerk, einen Literaturpreis wird ENDLEVEL mit Lyricstellen wie „Drink beer – The end of the working days – Drink beer – Weekend war – Drink beer – Party hard weekend war – With beer“ wohl eher nicht gewinnen, es scheint aber auch genug Selbstironie durch, was Songs dieser Art zum Moshpitgarant beim nächsten Clubkonzert lassen werden. Und wem das alles noch nicht genug ist, der kann dann auch solange weiter feiern, bis der „Hangover From Hell“ ruft.
Doch bei ENDLEVEL ist nicht alles nur Suff und Panzer, die Saitenfraktion wirbelt ebenfalls ordentlich Staub auf, produziert prägnante Riffs und auch der Bass geht nicht unter, sondern galoppiert einem mit ordentlich Druck ins Ohr. Das präzise Drumming untermauert das Thrash-Fundament. Besonders gut kommt das Zusammenspiel der einzelnen Instrumente auf „Possessed By Trinity“ zur Geltung.
„Weekend War“ ist eine gelungene Mischung
Auf „Weekend War“ befinden sich die musikalisch spannenderen Stücke eher in der zweiten Hälfte des Albums. Diese funktionieren vor der heimischen Stereoanlage einfach am besten. Zweifelsohne werden die das Album eröffnenden Suff-Songs aber die Clubs noch härter abreißen. Am Ende des Albums steht mit „Division 1516“ auch noch eine perfekte Symbiose zwischen diesen beiden Welten ins Haus. Der deutsche Text von „Panzerheer 666“ ist dafür genau so peinlich wie lustig.
ENDLEVEL haben eine gesunde Mischung (30:70 Cola zu Schnaps) geschaffen, welche Knüppelfreaks auf jeden Fall einmal austesten sollten. Nur die gelegentlich eingestreuten hohen Squeals wirken manchmal etwas deplatziert.
Es ist mir ein Rätsel, wie diese Band teilweise so gute Bewertungen einfährt.
Generisches Thrash-Geriffe über uninspirierten Drumtracks (der Kollege ist wirklich nicht gut, merkt man vor Allem live).
Der einzig Fähige in der Band ist der Sänger, der es aber meiner Meinung nach mit der Variabilität (die er ohne Zweifel hat, er klingt auch in allen Bereichen sehr gut) etwas übertreibt. Etwas weniger wäre hier glaube ich mehr.
Ich denke, die Soundcheck Bewertung von 5.3/10 Punkten ist aussagekräftiger als diese 8/10, vielleicht solle man die generell mit einblenden.
https://www.metal.de/soundchecks/soundcheck-februar-2023-471897/