„Liebe Mastschweine, willkommen in meinem Schlachtbetrieb. Wir legen gleich los.“ Die automatische Bolzenschuss-M16 ballert ihren Pflock zwischen die konsterniert kreischenden Sauen, „Colours Of Death“. Von hinten drückt die Masse Fett schwitzenden Fleisches auf vier zitternden Hufen die Vorderen in den schlagartigen Exitus, hinter dem Schafott leckt sich der Metzger die Innereien von den Fingern. Dann, rasend willkürlich und doch professionell, spaltet sein Heckselwerkzeug im Ballerrhythmus leblose Tierleiber in mundgerechte Steakgröße. Wir befinden uns in einem Rostocker konventionellen wie hochbrutalisierten Metzelstübchen in bester Tradition der renommierten Fleischbotik der Fa. CANNIBAL CORPSE. Buisness as usual, zwar inklusive manch tierblutverklebter Brötchenpause, dennoch ohne Überlebenschance für arme Schweine. Aber seltsam – wirkt der Schlächter gar gelangweilt, vom blutüberströmten Alltag energieentleert? Tatsächlich, seine Bewegungen wirken einstudiert, nach altem Muster, ohne rechte Freude, gänzlich an den mechanischen Takt der Mordmaschine geklammert schnellt sein Aasbeil fachmännisch durch die Kadaver. Seine letale Stimme bringt den Todgeweihten zwar gruselige Gewissheit, dennoch hat sie auf den Hörenden eher die verbrauchte Wirkung des professionellen Erschreckers in der Geisterbahn. Details wie der spröde Charme der hölzern totschlagenden Snare können der monotonen Metzelroutine der Messer und Klingen nicht trotzen. Dennoch winkt dieser Schlachthofbesuch mit einer blutorgiastischen Führung durch sämtliche Register gewerblichen Death Grinds, deren exzessiver Phonstärke man partout ohne Gehörschutz frönen sollte, um die Freuden eines inbrünstig praktizierenden Fleischers zu spüren. – Standesgemäß ist die Schicht im Schlachtbetrieb auf auskömmliche 30 min beschränkt, so dass das blutselige Tagwerk rechtzeitig ein Ende findet. Der blutrünstige Schlächter heißt dann wieder Hans-Alfons Paschulke, ist 55 Jahre alt und liebt seine Märklin-Eisenbahn.
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