Nach 20 Jahren Geschichte hat sich die Band entwickelt, das kann man den Jungs aus Rostock sicherlich attestieren. Ob man das nach so langer Kapellenchronik nicht in gewissem Maße voraussetzen kann, sei mal dahingestellt, denn die entsprechende Entwicklung bleibt in diesem Fall dennoch recht überschaubar. Nach “Colours Of Death“, das im hier vorhandenen Review nicht zu Unrecht bildsprachlich mit einem Schlachthof verglichen wird, ist zumindest acht Jahre später eine blitzsaubere Produktion herausgekommen. Doch trotz blank geschliffen und polierter Schlachtwerkzeuge, hat sich das Handwerk auch Anno 2011 nicht wesentlich geändert.
So unterscheidet sich die Suppe von ENDLESS DISTRUST nicht im Geringsten von derer, wie es tausende andere Köche auch angehen, ebenso machen es die Nordostdeutschen auch nicht wirklich besser. Das größte Manko auf “Collateral Damage“ liegt im Songwriting, doch konkurriert es aufs Heftigste mit dem Gesang um den Platz in der untersten Schublade. In den Songs herrscht weitgehend gähnende Leere, auch wenn die Riffs und Arrangements solide heruntergezockt sind. Die Truppe besteht nicht im Wesentlichen auf intransparenten Highspeed-Death-Metal, sondern agiert flott aber nachvollziehbar – den Reiz dessen muss man allerdings erst einmal suchen.
Wenn sich dann dagegen die grauenhaften Vocals hinzugesellen, verfallen ENDLESS DISTRUST wieder in die alte Qualitätssparte und nervt stellenweise nur noch. Gerade wenn das reichlich öde tiefe Gebelle einsetzt, schafft es “Collateral Damage“ mehrmals den einen oder anderen Lichtblick zu zerstören, den die Instrumentalfraktion durchaus hier und da zu kreieren weiß. Irgendwie verwundert mich das alles auch gar nicht besonders, denn mit Axel Milbradt und Norbert Schirmer stiegen zwei Bandmitglieder aus und Kopf Toralf Bornhöft integrierte zwei neue Musiker während dem Aufnahmeprozess zum neuen Album. Das wirkt nicht wie eine einfache Aufgabe, hart gesottene Todesblei-Fans können womöglich dennoch einmal reinhören.
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