Ending Quest - The Summoning

Review

Und immer wieder sind’s die Schweden – erfinden Death-Metal-Spielarten, verfeinern sie, reanimieren sie, spielen sie nach, und das selten stumpf und nachäffermäßig, sondern meistens mit handwerklichem Können, stilistischer Eigenheit und musikalischem Talent. ENDING QUEST sind solche Schweden – da denkt man gerade noch, Mensch, naja, eine weitere Elchtodband, und dann hauen sie einen vom Hocker, die Schweden: „The Summoning“, das Debütalbum von ENDING QUEST, klingt nämlich grundlegend schwedisch, wie es sich gehört, aber verfeinert … mit Keyboards, die im Melodic Black Metal nicht weniger angebracht gewesen wären.

Mischungen aus Black und Death Metal sind natürlich keine Neuigkeit mehr, aber das ist auch keine treffende Beschreibung der Musik des Stockholmer Trios: ENDING QUEST spielen keinen Black Metal, auch keinen „Blackened Death Metal“, sondern reinen, puren Death Metal à la ENTOMBED, NIHILIST und Konsorten – und hin und wieder bringen sie besagte Keyboards unter – auf diese Weise habe ich das noch nicht gehört. Clevere Idee, aber eben nur ein hier und dort eingestreuter Teil von „The Summoning“ – glücklicherweise ruhen sich ENDING QUEST nicht darauf aus, sondern überzeugen auch mit anderen Qualitäten: Reduziert man ihren Death Metal auf sein Grundgerüst – knarzigen Old-School-Schwedentod, der wie frisch aus dem Wald gestolpert klingt -, bleiben immer noch ein paar hundsgemeine, sägende, groovende und bolzende Songs, die überaus gut in Nacken, Bein und Gehörgänge wandern.

Da wird es fast zum Nachteil, dass ENDING QUEST noch diese andere Idee hatten, denn die Songs, in denen die eigenwilligen Keyboards zu Tragen kommen – in erster Linie am Ende von „Black Death“ und „Evocation Of Carnal Flesh“ – sind aufgrund jener Parts klarer Höhepunkt von „The Summoning“, obwohl mit u.a. „Sumerian Invocation“, „Voices“ oder „A Host Of Flesh“ auch einige richtig gute „reguläre“ Death-Metal-Stampfer vorhanden sind. Hätte es davon noch ein wenig mehr gegeben, wäre dieses Album unschlagbar gewesen, so ist es eine rundum geile, wenn auch nicht überragende Schlachtplatte, die sich alle Fans der alten schwedischen Schule auf den Einkaufszettel schreiben dürfen … obwohl sie ein paar der Riffs schon kennen könnten.

13.06.2014
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