Endeavour - The Grand Heritage
Review
Ein düster anmutendes Intro leitet in ENDEAVOURs Debütalbum „The Grand Heritage“ ein und macht direkt klar, dass es hier nicht um schönes Wetter geht – ENDEAVOUR sind gekommen, um über soziale Missstände und ihre Wut darüber zu reden. Das tun sie nicht einfach platt heraus, sondern sie verpacken es in ein Textkonzept über einen Journalisten, der seine eigene Familiengeschichte aufdeckt. („The Grand Heritage“ ist bereits der zweite Teil dieser Geschichte, auch die Debüt-EÜ „The Protagonist“ von 2011 befasste sich bereits mit diesem Konzept.) Aber nicht nur damit packen ENDEAVOUR die Dinge anders an als viele ihrer Genrekollegen: Zwar klingt „The Grand Heritage“ nach Metalcore wie man ihn kennt, aber man kommt nicht umhin, der Band ihre unüberhörbare Eigenheit zuzugestehen.
Es ist einfach die Art und Weise, auf die ENDEAVOUR die einzelnen, bekannten Elemente zu ihrem eigenen Süppchen zusammenkochen: die Songstrukturen sind nicht so vorhersehbar wie bei vielen Metalcore-Bands, hin und wieder bauen sie „reine“ Metal- und „reine“ Hardcore-Passagen ein oder überraschen mit einem Extrakniff. Viel wichtiger als das ist aber eh die Wirkung, und auch die hat’s in sich: ENDEAVOUR legen mit „The Grand Heritage“ einen Brocken hin, der mit all seiner Kompromisslosigkeit und all seiner stampfenden Wut besticht. Sechs Songs plus „Intro“ und „Interlude“, 25 Minuten, und kaputt ist die Kauleiste. Zwar fehlt es zum ganz großen Wurf trotz allem an der einen oder anderen Kleinigkeit (ein Hit zum Beispiel, obwohl „Lipstick On A Corpse“ nahe dran ist), aber ENDEAVOUR sind eindeutig auf dem richtigen Kurs. Bitte unbedingt auch live auschecken – ich will verdammt sein, wenn diese Band auf der Bühne nicht ballert wie blöde.