Beginnen wir zur allgemeinen Belustigung mit unbearbeiteten Originalausschnitten aus dem Promo-Schreiben zu diesem Werk: „EN DECLIN ist eine der Herausragenden Bands in der italienischen Melodic Szene. Die traurige und trotzdem progressive Einstellung der Band gegenüber ihrer Arbeit und den Menschen, die sie umgeben, führte zu ihrer Definition von Musik – Etheral Morphosis Music – die es schafft, die Melancholie des menschlichen Seins mit modernem Sound zu verbinden. … 2002 verließen Cristiano und Fabrizio die Band in Freundschaft. Für sie stiegen Marco Campioni (drums) and Maurizio Tavani (vocals) ein, die andere musikalische Einflüsse (Jeff Buckley, Tool, Alice In Chains, Soundgarden, etc…) in die Band brachten. Diese neuen Einflüsse, kombiniert mit den alten (Opeth, Katatonia, Anathema, etc…), kreierten einen ganz neuen Sound: Melancholie, tiefe Gefühle und progressive Kontamination. … Am 23. November 2005 erblickte der Silberling die Welt, um Euch in ein Land voller Melancholie, in ein Portrait voll echtem Dark Rock einzuladen.“
Schauen wir dem geschenkten Gaul also ins Maul: Es geht los mit lauem Piano- und Elektrogeblubber, gefolgt von einer dunklen, gelegentlich entfernt an Maynard James Keenan erinnernden Stimme und Akustischem, das durchaus aus den Resten von Opeths Aufnahmen für „Damnation“ stammen könnte. Und auf den Toiletten-Wänden der Studios dieser Welt wurden noch passende Texte gefunden: „If I Could I Would Do It But I Can’t Think Any Longer / I’ll Travel With Your Eyes And I’ll Discover To The Colours Of The World / Without Never To Forget, Maybe I Am Alone But I’m Not Still Defeated.“ Geil. Kurz vor dem Abspritzen beginnt ‘1647’ und endlich kommen beim Refrain auch mal die härten Gitarrenklänge zu Geltung. In dem Stil rollert das Ganze dann so weiter vor sich hin – in aller Regel Lichtjahre entfernt von den gigantischen Vorbildern. Beim abschließenden ’A Passage’ orientiert man sich nicht zuletzt beim Getrommel noch mal stark an Tool. Ein gewisses Potential ist erkennbar, doch im Moment hecheln EN DECLIN ihren Lieblingen definitiv noch weit hinterher. Vielleicht könnten schwächelnde Anathema ja Unterstützung gebrauchen, wenn sie zufällig mal in Rom aufspielen sollten. Ansonsten wäre für das nächste Mal neben einer aufwendigeren Produktion auch etwas mehr Abwechslung im Songwriting empfehlenswert. Ach ja, Alice in Chains und Co. findet man hier ganz sicher nicht – theoretische Einflüsse hin oder her.
Sag mal lieber Reviewer? Etwas scheinst du ja mittlerweile gelernt zu haben, eine CD, die du nicht gut findest, bewertet man neutral. Wow. Und was folgt dann – absoluter Schwachsinn und ein Hörer, der unfähig ist, gute Musik zu begreifen. Wahrscheinlich aucb mal wieder nur einmal gehört!? Mir gefällt, wie soll es auch anders sein, dieses Album wunderbar. Es macht nachdenklich, ist sehr ruhig und wohl durchdacht. Aber wie ich schon sagte, dafür müsste man seine Lauscher auch erstmal mehrmals spitzen, um das zu erkennen.
Und ich wüsste wirklich nicht, wo da Maynard, gar Opeth, noch Anathema rauszuhören ist!? Aber hauptsache "hart" muss es sein. Woaah. Vielleicht lieber Neur0 suchst du dir das nächste mal passende CDs aus, dann klappts vielleicht auch mal wieder mit einem niveauvollem und gutem Review!?