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Empty Veins - The Crows Scream Bloody Murder EP

Review

Münster avanciert immer mehr zu meiner Lieblingsstadt. Waren es früher noch das Tretbootfahren auf dem Aasee, die Skater-Szene rund um das Titus-Imperium, oder die studentenfreundliche Innenstadt, welche Begeisterungsschübe bei jedem Besuch verursachten, rückten später mit NEAERA, FEAST FOR THE CROWS und MISERY SPEAKS auch die Metalbands aus dem schönen Westfalen in meinen Fokus. Nun kommt mit EMPTY VEINS wieder mal eine Truppe aus dem brodelden Untergrund des Münsterlandes hervor, welche qualitativ locker mit den alten Hasen mithalten kann.

Auf „The Crows Scream Bloody Murder“ wird auf fünf Tracks straighter, ehrlicher Melodic Hardcore in bester COMEBACK KID-Manier präsentiert, der es mit minimalen Aufwand, einer schmalen Produktion und einfachen Strukturen schafft, einen größtmöglichen Hörgenuß voller Emotionen zu bereiten. Täuschen die ruhigen Töne des Openers „Last Letter“ noch kurz über die kommende Wucht hinweg, geht es nach ein paar Sekunden dann schon los: Im Uptempo Bereich schrammeln die Gitarren ganz Genre-typisch ihre Riffs runter, roh und brachial, während Fronter Christian mit seiner sehr rauhen, manchmal leicht angeknackst wirkenden, Stimme die Texte zum besten gibt. Wer bei den vielen Veröffentlichungen der letzten Monate genervt war von allzuviel elektronischer Effekthascherei und überproduzierten Tracks, wird sich hier wieder zu Hause fühlen.  Die Stimmung entsteht einzig und allein durch die unglaublich guten Hooklines, die Ohrwurm-Melodien, und  aufgrund der unverkennbaren Stimme vom Shouter, der von kraftvoll und wütend, bis sehr zerbrechlich wirkend, das volle Sprektrum der Emotionen bietet. In vielen Momenten erinerrt er mich an die alten RISE AGAINST, als Tim McIlrath noch wütend war. Die Refrains von Tracks wie „Anchors“ oder „All The Way“ wollen einfach nicht mehr aus dem Kopf, und schon nach dem ersten Durchlauf will man ganz laut „I´m not cold alley light..“ oder „…Rise up rise up!!…“ mitschreien, und träumt schonmal davon wie das ganze Live abgeht.

Mit etwas über zehn Minuten Spielzeit ist der Spaß natürlich viel zu schnell vorbei, und ich kann mir nur wünschen dass sich die Labels diese Talente nicht durch die Lappen gehen lassen, damit wir demnächst eine Full-Length in den Händen halten. Wer auf gut gemachten, ehrlichen Hardcore mit dem Hang zur Melodie steht, sollte hier dringend zugreifen, ich plane schonmal den nächsten Münster-Besuch!

16.05.2012

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