Empty - Etica Profana Negativa

Review

Schon der Blick auf Promobild sowie Albumtitel lässt bei EMPTY keinen Zweifel daran aufkommen, wohin die Reise geht. „Etica Profana Negativa“ verkörpert das genaue Gegenteil von Lebensfreunde und reiht sich damit thematisch nahtlos in die bisherige Diskographie der Spanier ein – die jetzt immerhin schon das vierte Album bereithält.

Entsprechend trist fällt auch das Gesamtbild aus, allerdings brechen EMPTY immer wieder aus dem schleppenden Grundton aus. Das sorgt für etwas mehr Dynamik in den ansonsten eher dahinschwebenden Arrangements. Innerhalb des Genres fällt „Etica Profana Negativa“ sogar erfrischen abwechslungsreich aus. Überzeugend sind neben den vielen Tempowechseln auch die Vocals, die gekonnt zwischen hohem Keifen und Knurren ihre Mitte finden. Etwas ermüdend ist „Etica Profana Negativa“ auf Dauer aber dennoch. Zum einen fehlt es dem Album an richtig gewaltigen Höhepunkten und die durchgehende Klasse ist auch zu gering – dazu sind die traurigen, aber emotional eben nicht erschütternden Melodien doch etwas zu beliebig. Hin und wieder zuckt es aber, der stürmische Beginn von „Born Under A Sign Of A Moribund Star“ reißt einen ziemlich plötzlich aus der Lethargie und der dezente Klargesang in „The Deepest Void“ sorgt sogar für eine leichte Gänsehaut.

„Etica Profana Negativa“ ist ein Grenzfall, der irgendwo zwischen solide und richtig gut liegt – auf jeden Fall aber über dem Durchschnitt. Denn Grundlegend ist im depressiveren Black-Metal-Segment immer noch Eintönigkeit an der Tagesordnung (Ausnahmen bestätigen selbstverständlich die Regel) und hier wirken EMPTY angenehm erfrischend, nur die richtig „berührenden“ Momente fehlen dem vierten Album leider fast komplett.

08.06.2014

Chefredakteur

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