Die Band EMPIRE STATE BASTARD ist das neue Baby der beiden BIFFY CLYRO-Musiker Simon Neil und Mike Vennart. Beide haben nach jahrelangem Alternative Rocking gemerkt, dass sie es auch gerne mal härter angehen und EMPIRE STATE BASTARD ins Leben gerufen. Da es für zwei Gitarristen/Sänger nicht so einfach ist, engagierten sie Naomi Macleod (BITCH FALCON) als Bassistin. Für den passenden Rhythmus verpflichteten sie Schlagzeug-Legende Dave Lombardo (Wo spielt der eigentlich nicht mit?). Ausgehend von Neils und Vennarts musikalischer Vorbelastung könnte ein Metal-Abend in viele Richtungen gehen. Doch …
Unerwartet kommt Hass
Die beiden überraschen mit einer ordentlichen Portion Hass, wie man es von Bands wie THE DILLINGER ESCAPE PLAN kennt. Obschon sie es auf dem Opener „Harvest“ auch angenehm progressiv angehen – den Charme von Greg Puciato und Co. können EMPIRE STATE BASTARD nicht erreichen. Mit „Blusher“ machen sie keinen Hehl daraus, dass auch SEPULTURA zu ihren musikalischen Vorbildern gehören. Ganz „Igor-Cavalera-like“ haut Lombardo auf die Drums ein, doch den groovigen Rhythmus des Brasilianers kann er nicht erzeugen. Nach einem furiosen Einstand setzt jedoch zusehends Langeweile ein. „Moi“ stampft langsam vor sich hin und schnell überwiegt das Gefühl, sich lieber einem anderen Album widmen zu wollen. Auch das Upbeat-Stück „Tired, Aye?“ ändert nichts daran. Es wirkt sogar ziemlich nervig, statt adrenalinaufbauend.
EMPIRE STATE BASTARD – Band ohne Profil
Angesichts ihrer Hauptband hätte sicherlich niemand damit gerechnet, dass Simon Neil und Mike Vennart mit etwas wie EMPIRE STATE BASTARD um die Ecke kommen. Eine härtere Variante von BIFFY CLYRO im Stil von ALTER BRIDGE wäre logischer gewesen. EMPIRE STATE BASTARD haben zumindest das Überraschungsmoment auf ihrer Seite. Und mit Dave Lombardo am Schlagzeug kann im harten Metal-Bereich nicht viel schiefgehen, auch wenn fraglich ist, inwieweit er in den Schreibprozess involviert war oder ob er nur als Sessionmusiker fungiert.
„Rivers Of Heresy“ überzeugt nicht vollkommen. Musikalisch bewegen sich EMPIRE STATE BASTARD nicht auf Neuland und lassen immer wieder erkennen, wie sie sich auf den Vorlagen anderer Bands ausruhen und diese einfach kopieren. Sicherlich ist die „Prise“ Hass auch in Neil und Vennart groß, aber man hat selten das Gefühl, als Hörer besonders herausgefordert zu sein. „Rivers Of Heresy“ hat Unterhaltungswert, aber zu wenig eigenen Charme oder Wiedererkennungswert. Dadurch fällt es in die Kategorie „Nett gemeint, aber es gibt besseres“.
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