Emperor - IX Equilibrium

Review

Emperor sind eine Festung im Black Metal. Daran wird sich auch nach „IX Equilibrium“ nichts ändern. Eher im Gegenteil, denn ich finde, daß die Musik dieser Legende immer besser wird. Emperor standen mit ihrer extrem vertrackten Spielart des BM schom immer auf einem weit höheren musikalischen Niveau als die meisten ihrer Mitstreiter. „IX Equilibrium“ strotzt wieder nur so vor bombastischen Arrangements in Überschalltempo. Wobei die Blastbeats ein kleines bißchen weniger geworden sind, was ich allerdings eher gut als schlecht finde, denn die satanischen Epen sind somit etwas leichter nachvollziehbar geworden. Von blasphemischen Haßstürmen entwickelt man sich immer mehr in Richtung anspruchsvoller Musik, was mir persönlich sehr entgegen kommt. Böse Zungen werden hier wohl sofort von Kommerzialisierung sprechen, ich aber bin schlicht von der Qualität des dargebotenen Materials beeindruckt, welches keineswegs an Aggression verloren hat, sondern lediglich klarer strukturiert worden ist, wobei „klar“ eher relativ zum vorhergegangenen Material der Band selbst ist, nicht zu dem der Konkurrenz. Auch der Gesang ist etwas noch experimenteller geworden, was dem Album noch etwas mehr Abwechslung spendiert. Emperor sind eine der wenigen Bands im Black Metal, die sich konsequent weiterentwickeln bzw. überhaupt entwickeln und einen gewissen Anspruch an ihr Schaffen stellen. Sie vereinen die meisten der guten Qualitäten der satanischen Klangkunst in sich und sollten deshalb in keiner guten schwarzen CD-Sammlung fehlen. „IX Equilibrium“ ist ein weiteres Album, welches dies bestätigt, aber mit dem man sich erst einmal eine Weile auseinandersetzen muß, um es zu verstehen. Aber gerade diese Komplexität macht es so wertvoll und auf lange Sicht hin interessant. Wer allerdings auf leichte Kost steht, wird hier nicht bedient.

26.03.1999
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