eMolecule - The Architect

Review

Soundcheck Februar 2023# 14

Erinnert sich noch jemand an SOUND OF CONTACT? Bei der Prog-Rock-Formation, die 2013 ihr bislang einziges Album “Dimensionaut” veröffentlichte, handelt es sich um die Band von Simon Collins, seines Zeichens Sohn von GENESIS-Sänger/Schlagzeuger und Solo-Weltstar PHIL COLLINS, die allerdings im Laufe der vergangenen zehn Jahre wieder in der Versenkung verschwanden. Collins junior wiederum tat sich unlängst mit seinem SOUND-OF-CONTACT-Mitstreiter Kelly Nordström zusammen, um an einem neuen Projekt zu arbeiten, das nun in Form von eMOLECULE sein Debüt “The Architect” vorlegt.

eMOLECULE sind Experten für kreative Sounddesigns

Dabei fällt zuallererst auf, dass eMOLECULE Profis darin sind, interessante Sounds zu kreieren. “The Architect” ist deutlich anzuhören, dass die Studiozeit sinnvoll genutzt und von Fachkräften betreut wurde. Auch die Produktion an sich ist State Of The Art und für viele sicherlich deutlich zu steril und modern – ehrlicherweise ist der elektronik-lastige Modern Prog Rock der Amis ohnehin recht futuristisch ausgelegt, sodass eine organischer oder schmutzigere Gestaltung objektiv wenig Sinn gehabt hätte. Dennoch: daran merkt man, dass eMOLECULE ein ganz klassisches “Love it or hate it”-Ding sein werden.

Grundsätzlich bewegen sich eMOLECULE trotz modernem Anstrich in einigermaßen zeitlosen Gewässern irgendwo zwischen TOOL, PORCUPINE TREE, PURE REASON REVOLUTION und KARNIVOOL. Obwohl sich in jedem der elf Songs mindestens eine wirklich herausragende Idee. Das führt allerdings genau deswegen nicht zu einer herausragenden Platte, weil sich Collins und Kelly zu oft in ausufernden Spielereien verlieren, rote Fäden links liegen lassen und “The Architect” mehr Stringenz gut getan hätte. Allein der Opener “Emolecule” ist für seine Länge von fast elf Minuten viel zu statisch und mindert die Vorfreude auf die verbleibende knappe Stunde deutlich.

Sehr gute Ideen machen noch keine sehr gute Platte

Das soll alles nicht zu negativ klingen. Gerade ab der Mitte liefern eMOLECULE mit guten Songs wie “The Turn”, “Beyond Belief” oder “My You” sehr gut hörbare Kost ab, die sogar mit der einen oder anderen angenehmen Hookline glänzen kann. Alles in allem gilt als Gesamteindruck für “The Architect” jedoch das oben beschriebene: Mehr Kompaktheit und Zielorientierung wäre wichtig für den nächsten Output von eMOLECULE, weil die Band zwar technisch ohne Zweifel auf dem gleichen Level wie die genannten Vorbilder agiert, jedoch noch einige Sphären von deren Unverkennbarkeit entfernt ist.

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19.02.2023

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

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1 Kommentar zu eMolecule - The Architect

  1. Undzerfallenselbst sagt:

    In letzter Zeit sehen Metal.de und ich anscheinend die Welt aus entgegengesetzter Richtung. Immer wenn hier eine 6 gezogen wird ist es für eine 9…

    9/10