Die mit Spannung erwartete Veröffentlichung des elften Studioalbums der EMIL BULLS, „Love Will Fix It“, markiert eine beeindruckende Rückkehr zu eigenen Kompositionen nach dem soliden Coveralbum „Mixtape“ (2019) und dem vorherigen Studioalbum „Kill Your Demons“ (2017). In ihrem neuen Werk führen uns die EMIL BULLS durch ein facettenreiches Geflecht von Emotionen, kraftvoller Musik und einer tiefgreifenden Reflexion über die menschliche Existenz.
Die EMIL BULLS haben in ihrer langen Karriere konsequent an ihrem Sound gefeilt, dabei jedoch nie ihre Wurzeln vergessen. Ihr Erfolg liegt sowohl in der Beständigkeit ihres Klangs als auch in ihrer Bereitschaft, neue Strömungen und Einflüsse zu integrieren. Irgendjemand hat mal gesagt, bei den EMIL BULLS sei jeder Track ein Hit. Ob das wirklich so ist? Lasst uns das neue Album „Love Will Fix It“ mal ganz genau inspizieren!
„Love Will Fix It“ beginnt (thematisch) mit Enttäuschung
Die Platte wird brachial mit „Backstabbers“ eröffnet. In altbewährter Manier präsentiert die Band vordergründige Gitarren, spielt mit verschiedenen Dynamiken und liefert eine eingängige Melodie im Refrain. Der Song, dessen Titel so viel wie „Verräter“ bedeutet, rechnet mit all den Lügnern und Verrätern ab. Die Wut und Enttäuschung werden nicht nur stimmlich von Sänger Christoph von Freydorf getragen, sondern auch instrumental wirkt der Song zornig und wütend, was die thematisierte Leere der Enttäuschung unterstreicht.
Mit „The Devil Made Me Do It“ präsentieren die EMIL BULLS ihr gesamtes klangliches Spektrum und schaffen eine Brücke zwischen Alt und Neu. Elemente aus früheren Werken werden geschickt mit modernen Stilen kombiniert, und die Band erzeugt ein Kontinuum zwischen einem homogenen und einem gitarrenlastigen Sound. Der Song besticht nicht nur durch die spektrale Bandbreite der Komposition, sondern auch durch das beeindruckende Stimmspektrum von Christoph, das durch verschiedene Gesangsarten und Tonlagen zum Tragen kommt. Diese vielschichtige Komposition erzeugt ein Gefühl von Reue und Selbstreflexion.
Kein Song auf dieser Platte gleicht dem anderen, die Bandbreite des Alternative Metal wird von den EMIL BULLS auf „Love Will Fix It“ genüsslich und massiv ausgekostet. Kraftvoll und schon fast psychedelisch präsentiert sich die Band in „Happy Birthday You Are Dead To Me“. Der Song sticht vor allem durch die Klangfarbe der verzerrten Gitarren hervor. Diese Klangfarbe umhüllt uns mit einer besonderen Tiefe, Breite und Länge der Töne, die gleichzeitig kräftig und harmonisch in unsere Gehörgänge dringen. Diese instrumentale Ausarbeitung, gekoppelt mit den Lyrics und dem Gesang, erzeugt eine Bühne der Verrücktheit. Das Stück lädt definitiv zum Ausrasten ein und gehört zu den härteren Tracks auf der Platte.
Zu den härteren Tracks zählt eindeutig auch „Whirlwind Of Doom“. Hier hören wir die Kombination verschiedener stilistischer Elemente aus dem Modern Metal und dem Nu Metal, dem Hard Rock und auch aus dem Pop. Nach und nach baut sich der Song auf, beginnend mit einem Gitarrenspiel, dessen Melodie bereits etwas Dunkles in sich trägt. Die Synthesizer kommen dazu, und eine Melodie entsteht, die uns durch den gesamten Song trägt. Die Strophen des Songs sind rau und düster und erklingen im schnellen Sprechgesang. Diese stehen im Kontrast zur Instrumentierung und zum poppigen Refrain. Die Synthesizer verleihen dem Song einen eigenen Charakter, wodurch ein Diorama geschaffen wird, das einerseits den Sorgen, dem Leid und der Verzweiflung des Einzelnen eine Bühne gibt und gleichzeitig die „Nicht-Mein-Bier“-Mentalität unserer Gesellschaft inszeniert. Diese Facetten mit Musik zu transportieren gelingt nur wenigen vom ersten Takt an.
Die Bitternis des Lebens und die dunkle Seite der Liebe: Wege in die Befreiung
Neben kraftvollen Tracks präsentiert das Album auch ruhigere Momente wie „Levitate“, „Sick“, „She Ain’t Coming Home No More“ und auch „Dreams And Debris“. Diese Songs tauchen in die dunklen Seiten der Liebe und des Lebens ein, bewegen sich zwischen hymnischen Atmosphären und emotionalen Ausbrüchen, die zum Loslassen von Schmerz und Trauer einladen.
In „Sick“ wird durch den tragenden Einsatz von Synthesizern eine hymnische Atmosphäre geschaffen, die das Thema des Songs gekonnt betont. Bei „She Ain’t Coming Home No More“ hingegen werden wir mit einem sehr kräftigen Intro begrüßt, bevor der Song eher ruhig in den Strophen dahingleitet. Durch die gut ausgefeilten Breakdowns bekommt dieser Track jedoch seine Härte zurück, die besonders eindrucksvoll in der Bridge spürbar ist. In „Dreams and Debris“ baut sich der Refrain hymnisch auf, bevor wir in der Strophe zurückfallen in die Trümmer unserer Träume. Das Outro dieses Songs ist im Vergleich schneller und energiegeladener als der restliche Song. Die instrumentale Kombination verschiedener Stilelemente mit den bewegenden Lyrics, getragen von der gesanglichen Interpretation, wirkt stark emotionalisierend. Wer einmal seinen Kummer freien Lauf lassen möchte, wird mit diesem Song dazu eingeladen, ihn einfach rauszulassen.
„Oceans of Grief“ startet sehr positiv, und die Seele des Songs kommt durch die Synthesizer zum Vorschein. Das düstere Thema wird vor allem im Pre-Chorus klanglich und stimmlich exzellent auf den Punkt gebracht, ein Gänsehautmoment entsteht. Thematisch geht es vor allem darum, Geschehenes hinter sich zu lassen und Heilung zu erfahren, um wieder Freude am Leben verspüren zu können. Diese Thematik, die einen Bogen von tiefster Dunkelheit bis hin zur Befreiung von Trauer beschreibt, wird diesem Song hinsichtlich soundtechnischer Bearbeitung, instrumentaler Kombination und stimmlicher Ausgestaltung vollkommen gerecht. In der Bridge kommt eine zusätzliche dunklere Klangfarbe hinzu, gleich dem letzten Tiefpunkt, bevor wir endgültig die Fesseln der Trauer lösen und Heilung erfahren.
Das Album kulminiert in „Together“. Dieser Song fügt mit seinen 80er Synthi-Pop-Elementen eine interessante Note der gesamten Platte hinzu und bildet einen fast epischen Abschluss, der die Bedeutung von Zusammenhalt in schwierigen Zeiten betont.
EMIL BULLS liefern uns ein Feuerwerk des Alternative Metal
„Love Will Fix It“ präsentiert die vielschichtige Welt des Alternative Metal in ihrer ganzen Pracht. Die klangliche Komplexität und technische Finesse der EMIL BULLS spiegeln sich in jedem Song wieder. Das Album zeigt die Vielfalt und Tiefe der Band, die mit Hard Rock, Rock’n’Roll, klassischem, Nu und Modern Metal sowie 80er-Sounds und elektronischen Elementen spielt. Die rhythmische Ausgestaltung, technische Gewandtheit und emotionale Intensität machen dieses Album zu einem beeindruckenden Werk.
Für den ein oder anderen mögen die teilweise poppigen Refrains und der eingängige Charakter vereinzelter Songs durch Wort- und Lautwiederholungen nicht hart genug sein. Andererseits erzeugen die EMIL BULLS dadurch hervorragende Kontraste und geben der gesamten Platte einen besonderen Drive. Die Platte überzeugt mit gut ausgearbeiteten Stücken, welche die klassische Songstruktur nur selten verlassen. Teilweise hätten wir uns ausgedünnte Arrangements gewünscht und mehr Platz für Instrumental-Parts, die präsent in den Vordergrund gestellt werden.
Insgesamt zeigt das elfte Studioalbum der EMIL BULLS ihre anhaltende Wandlungsfähigkeit, Experimentierfreude und Liebe zum Detail. „Love Will Fix It“ ist eine kraftvolle Demonstration ihrer Reife und künstlerischen Entwicklung, die frisch, motiviert und aufrichtig wirkt. Die Band hat erneut bewiesen, dass sie im Alternative Metal zu Hause ist und mit jedem Album neue Höhen erreicht. „Love Will Fix It“ ist eine Reise durch die menschliche Seele, eingebettet in eine musikalische Vielfalt, die ihre Zuhörer fesselt und mitnimmt – eine eindrucksvolle Leistung der EMIL BULLS.
Review von Diana Heinbucher
Alternative Metal, gelegentlich als Alt-Metal abgekürzt, ist ein Oberbegriff für mehrere moderne Spielarten des Metal. Sie sind musikalisch sehr divergent und zeichnen sich im Allgemeinen durch experimentelle Inhalte aus, wie z. B. unkonventionelle Texte, Tempowechsel oder ungewöhnliche Instrumente.
Höre ich hier gar nichts davon raus. Einfach stinknormaler, hochprofessionell produzierter Modern Metal mit Pop Attitüden. Muss man nicht sonderbarer verkaufen, als es ist.
Emil Bulls ist eine Alternative-Metal-Band aus München.
Die Beschreibung passt ganz gut wenn man sich das ganze Album anhört. Ist eigentlich nicht so meine Baustelle aber wenn es etwas in dieser Spielart sein soll, gehören Emil Bulls sicherlich zu den stärkeren Vertretern. Auch eine sehr sympathische Live-Band btw.
Ich finde die auch ziemlich gut, obwohl ich sie sicher nicht ganz oben auf der Liste meiner Lieblingsbands stehen habe.
„Emil Bulls ist eine Alternative-Metal-Band aus München.“
Ach sie kommen aus München, dann passt es natürlich. Sorry.
Ich dachte es geht hier um blindes Kopieren von Wikipedia-Inhalten ohne sich wirklich mit der Musik zu beschäftigen. Sorry.
Nachdem ich mir das Album einmal komplett angehört habe, komme ich für mich zu dem Fazit, dass das äußest professionell und kompetent klingt uns für diese Spielart sicher auch in höheren Sphären anzusiedeln ist. Wer allerdings eher in härteren Gefilden unterwegs ist, dürfte sich hier normalerweise großteils langweilen – zumindest ergeht mir das so. Tlws. könnte ich mir das ganz gut vorstellen, wenn der ganze Sound weniger auf den Mainstream, sondern mehr auf eine Genre spezifische Hörerschaft fokusiert wäre. Wenn ich mit Metal fernen Freunden im Auto unterwegs wäre, käme ich wahrscheinlich auf die Idee das einzulegen, sonst würde mir das nicht einfallen.
Bzgl. der Begrifflichkeit Alternative Metal verstehe ich darunter eigentlich einen alternativen Sound, wie er bspw. von dredg fabriziert wird, also wirklich einen alternative Note, im Vergleich zu dem sonst üblichen Rock Metal Sound. Emil Bulls spielt dagegen eher den handelsüblichsten Kram herunter, den man sich nur vorstellen kann. Alternative ist hier absolut gar nichts!
ABER, wenn man sich die Beschreibung in Wikipedia anschaut, dann ist die Definition äußerst schwammig und bezieht sich in erster Linie auf die Abgrenzung zum alten Hevay Metal Sound und den dort vorherrschenden, stereotypen Klischees (vor allem Pathos). Wenn man es so sieht und es unbedingt nötig hat, auch wenn ich diese Definition für veraltet ansehe, kann man hier vielleicht einen Alternative Stempel draufpacken, sollte sich da aber nicht allzuviel darunter einbilden.
„Wiki: Somit definierte sich der Begriff Alternative im Metal mehr über das Defizit an metaltypischen Klischees, wie dem zugehörigen Pathos und der entsprechenden Mode, und dem Hang zur sozialen oder politischen Aussage, als über eine Gemeinsamkeit in der musikalischen Ausrichtung.“