Emerson Lake & Palmer - Trilogy

Review

Das vierte Album „Trilogy“ von EMERSON LAKE & PALMER aus dem Jahre 1972, seines Zeichens Nachfolger des legendären Live-Albums „Pictures At An Exhibition“, erfährt nun die gleiche Rundum-Politur wie „Brain Salad Surgery„, das Debüt et al.

Wer bislang wenig mit „Trilogy“ geschweige denn EMERSON LAKE & PALMER anfangen konnte, bekommt nun die Möglichkeit, diesen Klassiker in modernem Sound zu erleben. Das vergleichsweise zurückhaltende „Trilogy“ war bezüglich der Qualität seinerzeit ein wenig umstritten, da es mit „Tarkus“ und „Pictures At An Exhibition“ massive Fußstapfen auszufüllen hatte. Es hatte weder einen zentralen Longtrack, noch war es eine Klassik-Adaption. Dennoch gilt „Trilogy“ als eines der konsistenteren Alben des Trios.

Der tastenlastige Sound, für den EMERSON LAKE & PALMER bekannt waren, wurde auf „Trilogy“ fortgeführt und ausgebaut. Gleich zu Beginn bekommt der Hörer mit dem dreiteiligen Opus „The Endless Enigma“ einen Eindruck von der Expertise dieser Ausnahmemusiker. Wie Keith Emerson virtuos und furios über die Tasten fegt, Greg Lake sich die Seele aus dem Leib singt und Carl Palmer die pointierten Schläge setzt – hier stimmt einfach die Chemie. Dieses Niveau kann das Trio im Großen und Ganzen halten, auch wenn die Genialität der einleitenden Trilogie ihresgleichen sucht – zumindest auf diesem Album. Dennoch wird hier unter anderem mit dem Titelsong und dem abschließenden „Abaddon’s Bolero“ großes Prog-Kino geboten. Gewohnheitsgemäß gibt es auch wieder einige Referenzen zur klassischen Musik. Interessant ist im Übrigen, dass das Album um die Zahl 3 herum konstruiert zu sein scheint: Das einleitende „The Endless Enigma“ besteht aus drei Teilen, EMERSON LAKE & PALMER sind zu dritt, es ist das dritte Studioalbum – „Pictures…“ ist ja technisch gesehen eine Live-Aufnahme – der Albumtitel „Trilogy“ und die Titelanzahl, deren Wurzel die 3 ist.

Lohnt sich denn jetzt die Anschaffung dieser Neuauflage? Sagen wir es mal so: Wer das Album jedoch noch gar nicht kennt, kann bedenkenlos zugreifen. Die Klangqualität ist sehr gut und die Qualität der Musik steht ohnehin außer Frage. Wer das Album jedoch schon sein eigen nennt, wird hierin abgesehen von der Live-Version von „Hoedown“ wenig neues entdecken…

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20.10.2016

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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