Emerson Lake & Palmer - The Anthology

Review

EMERSON LAKE & PALMER waren nicht nur ein frühes Beispiel für eine Supergroup, sondern auch eine der ganz wichtigen Progressive-Rock-Bands. Mit Alben, die völlig zurecht als Klassiker des Genres gelten, konnte sich die Band einen Platz in der Musikgeschichte sichern. Zwar hat sich die Band bereits 1998 endgültig aufgelöst, das macht den Tod von Keith Emerson im März diesen Jahres aber nicht weniger tragisch, als dass er sich in die Reihe der großartigen Musiker einfügt, die innerhalb des letzten Jahres gestorben sind. Das hier vorliegende „The Anthology“ lässt uns in jedem Falle noch einmal die Glanztaten der Band auf drei CDs Revue passieren – aber nicht nur die.

EMERSON LAKE & PALMER auf einem Blick

„The Anthology“ verschafft Hörern nun einen kursorischen Überblick auf das Schaffen dieser Band. In chronologischer Abfolge gibt es Songs aus den Studio- und aus einigen Live-Alben zu hören, allesamt natürlich mit einem zeitgemäßen Sound ausgestattet. Eine schöne Sache, zumal einige der wichtigsten Tracks der Band, vor allem aus ihrer Frühphase, mit vertreten sind. Diese nehmen die ersten beiden CDs für sich in Anspruch, als da wären „Take A Pebble“, „Tarkus“ in voller Länge, „The Endless Enigma (Part 1)“ sowie „Karn Evil 9 1st Impression“, allesamt große Songs, die man als Prog-Hörer kennen sollte.

Auf der dritten Platte tummeln sich dann die Stücke aus der etwas umstritteneren Phase der Band. Zwar sind hier auch mit „Piano Concerto No. 1“ und dem Live-Cover des legendären „Peter Gunn“ unbedingt hörenswerte Songs enthalten, der rest zeigt die Band dann aber schon in ihrer Spätphase, teilweise mit massivem Kitsch- und/oder Cheesealarm („I Believe In Father Christmas“, „Affairs Of The Heart“). Aber was wäre eine Antologie, wenn sie nicht auch darauf Rücksicht nehmen würde.

In jedem Falle lohnt sich die Anschaffung vor allem für all jene, die mit dem Backkatalog dieser Band nicht oder nur bedingt vertraut sind. Wer die Alben – zumindest die wichtigsten – sein eigen nennt, für den hat dieser Veröffentlichung natürlich keinen Mehrwert. Nichtsdestotrotz liegt hier eine schöne Auswahl an Songs vor.

27.10.2016

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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