Emerged - Letting Go Of Certainties

Review

Die Bewertung des ersten Albums der Band EMERGED fiel mir nicht leicht. Im Gegenteil. „Letting Go Of Certainties“ ist ein schwer verdaubarer Batzen progressiven Metals, welcher gemischte Gefühle erzeugt und komplett ohne Gesang auskommt. Einerseits kann die Band mit ausgefallenen und gut durchdachten Riffs glänzen, andererseits sind die Arrangements eben dieser noch ausbaufähig.

EMERGED erzeugen mit ihren fünf Songs eine grandiose Atmosphäre, dennoch will der Funke nicht überspringen. Das liegt daran, dass die Stücke nicht immer homogen daherkommen, denn oft hat man das Gefühl, dass Riff an Riff geklatscht wird und man stur an einem gewissen Muster festhält. Dies hat zur Folge, dass die Songs abgehackt wirken und nicht ihre volle Atmosphäre entfalten können. Schade, denn EMERGED verstehen es, ausgefallene und progressive Riffs zu schreiben, welche sich von der Masse abheben. Die Stücke können mich phasenweise mitreißen, doch lassen sie mich direkt los, sobald ein „abgehackter Moment“ kommt, nur um mich kurz darauf erneut zu packen.

So ist „Letting Go Of Certainties“ ein Wechselbad der Gefühle. Dass es deutlich besser geht, zeigen grandiose Formationen wie OMEGA MASSIF, welche ähnliche Musik zelebrierten, jedoch weitaus ausgereifter, homogener und vor allen Dingen düsterer komponierten. Mit der Konkurrenz können EMERGED noch nicht mithalten, ein hörenswertes Album ist „Letting Go Of Certainties“ dennoch geworden. Wenn die Band ihre Kreativität und ihr musikalisches Können weiter ausbaut, wird sie auf folgenden Veröffentlichungen einen besseren Eindruck hinterlassen. Da bin ich mir sicher.

Anbei: Einen Daumen nach oben gibt es für das Albumcover. Das ist wirklich grandios. Ein Lob an den Künstler, welcher dieses tolle Werk erstellt hat.

20.04.2015
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