Emerald - Re-Forged

Review

Drei Jahre mussten Fans von EMERALD auf ein neues Album der Band warten. Jetzt, nach dem ein oder anderen Wechsel im Line Up, stehen die Eidgenossen mit ihrem neuesten Silberling “Re-Forged“ in den Startlöchern, um ihren Jüngern wieder eine gehörige Portion 80er Metal vor den Latz zu knallen. Dabei ist das zwölf Titel umfassende Werk nach “Hymns of Steel“ bereits die zweite CD, die unter dem Banner von Pure Steel Records veröffentlicht wird.

Das Artwork kann nach nunmehr vier Alben durchaus als typisches EMERALD Artwork bezeichnet werden: Mystisch und geheimnisvoll. Macht auf jeden Fall Lust den Inhalt näher kennenzulernen. Musikalisch steigt die Platte mit “The Wanderer“ sehr vielversprechend ein und macht die Ausrichtung nach den „Glory Days“ der 80er Jahre nochmals klar. Der neu eingestiegene Vokalist Thomas Winkler kann schon hier zeigen, dass er keinesfalls eine Notlösung ist und die für diesen Sound typischen hohen Stimmlagen zu bewältigen weiß. Generell hinterlässt der neue Frontmann auf “Re-Forged“ einen sehr guten Eindruck, so klingt seine Stimme mal erhaben (“Pipes are calling“) und mal schon fast wütend (“Secret Agenda“).
Auch musikalisch gibt die Platte einiges her und wird trotz – oder gerade wegen – des gesteckten Rahmens nie langweilig und schöpft diesen voll aus. Dabei reicht das Spektrum der Band von schweren, kraftvollen Riffs bei “The Last Legion“ oder “Mark of the beast“ über episch anmutende Schlachthymnen („Pipes are calling“) bis hin zu Songs wie “Winterlude“, der als typischer, grooviger Power Metal-Track bezeichnet werden kann.
Ferner merkt man, dass die Band im Vergleich zu den älteren Werken am Härtegrad geschraubt hat und diesen, zumindest für EMERALD-Verhältnisse, auf ein neues Level hebt. Vor allem bei “Wheres Your God“ und “Mark Of The Beast“ tritt dieser Wandel deutlich zu Tage. Über allem thronen die meist sehr schnell und tight gezockten Soli von Bandleader Michael Vaucher, die den Sound abrunden und ihm die letzte Nuance in Richtung 80er Jahre-Sound geben. Schon vor dem Rausschmeißer “Mutiny“ ist klar, dass EMERALD hier jeden Fans des echten Stahls bedienen können. Nichtsdestotrotz hält auch der letzte Track das Niveau und beschert dem Silberling vor allem mit seinem eingängigen Refrain einen schönen Abschluss.

Zusammenfassend kann man EMERALD attestieren, mit “Re-Forged“ nach längerer Abstinenz ein bärenstarkes Lebenszeichen produziert zu haben, dass sich nahtlos in die Tradition seiner Vorgänger einreiht. Fans der Band können hier bedenkenlos zugreifen, aber auch Neu-Interessierte, die gerne den alten Zeiten frönen, sollten die Eidgenossen auf jeden Fall mal antesten.

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21.10.2010

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