Embryonic Autopsy - Origins Of The Deformed

Review

Soundcheck Juni 2024# 19

Blutsuppe, Eingeweide und Knochen. Was mit CANNIBAL CORPSE in den frühen Neunzigerjahren begann und sich in einem Trend, vor allem im Brutal-Death-Metal, in den 2000ern fortsetzte, ist aktuell etwas abgeflacht. Ein möglichst hoher Ekelfaktor ist vermoderten Gräbern und archaischer Old-School-Attitüde gewichen. Allerdings nicht überall. EMBRYONIC AUTOPSY aus Chicago bemühen sich ihrerseits, weiterhin möglichst abstoßende Geschichten zu erzählen und tun dies aktuell mit ihrem zweiten Album „Origins Of The Deformed“.

Blutsuppe, Eingeweide und Knochen

Musikalisch bewegt sich das Quartett damit im weiten Feld zwischen Brutal Death Metal klassischer US-Prägung und dem primitiven Groove-Stil, den Bands wie SIX FEET UNDER vor etlichen Jahren bereits mausetot geritten haben. An den Lead-Gitarren gibt es haufenweise prominente Unterstützung, so haben auf der aktuellen Scheibe sowohl James Murphy (ehemals DEATH), Jack Owen (CANNIBAL CORPSE) und Terrence Hobbs (SUFFOCATION) mitgewirkt. Welchen Impact die zweifellos fähigen Musiker auf „Origins Of The Deformed“ genommen haben, darf man sich aber durchaus fragen, denn in weiten Teilen ist dieses Machwerk schlichtweg bemerkenswert uninspiriert.

„Orgies Of The Inseminated“ oder „Cleopatra’s Spawn“ – beide mit Murphy an den Leads – lassen immerhin noch so etwas wie eine halbwegs durchdachte Struktur erkennen, bewegen sich aber dennoch fernab von wirklich spannenden Death-Metal-Stücken. Unterdessen entsteigt Sänger Tim King aus der tiefsten Unterwelt und röchelt sich auf den letzten Metern durch „Origins Of The Deformed“. Dabei erinnert er manchmal ein wenig an Josh Welshman (DEFEATED SANITY), wobei die instrumentale Umgebung nicht vergleichbar erscheint.

Müde Kompositionen

Leider geben sich EMBRYONIC AUTOPSY auf ihrem zweiten Album, was die Kompositionen betrifft, nicht allzu viel Mühe und schludern zehn Songs aus dem Ärmel, die weder überraschende Momente bieten, noch über sonderlich durchdachte Passagen verfügen. Die Inhalte auf „Origins Of The Deformed“ sind zwar solide gespielt, aber in einer derartigen Geradlinigkeit erdacht, dass sich sehr schnell Langeweile einstellt, und das trotz teilweise kurzer Songs.

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09.06.2024

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