Embedded - Bloodgeoning

Review

EMBEDDED können es einfach. Die Osnabrücker Knüppel-Formation wurde 1994 gegründet und ist seit 2001, hier erschien das Debütalbum „Banished From The Light“, ein Garant für hochkarätigen Brutal Death Metal. Seien es Alben wie „Beyond The Flesh“ oder „A Severity Devine“, nie wurde man von EMBEDDED enttäuscht. Logisch, dass sich auch das aktuelle, Ende Januar erschienene Album „Bloodgeoning“ in diese Reihe von Top-Alben einfügt.

Zum einen liegt das an der tadellosen instrumentalen Umsetzung des Albums. Wo vielen Bands das gewisse Etwas fehlt, klingen EMBEDDED ehrlich und glaubhaft. Man merkt, dass sich die Band Gedanken zu ihrer Musik macht und nicht ohne Sinn und Verstand den Knüppel kreisen lässt. Zum anderen, und das ist eines der größten Alleinstellungsmerkmale der Band, liegt es an der famosen Gesangsleistung von Rainer Düsing. Düsing bedient sich nicht nur Altbewährtem, wie tiefen Growls und Pig Squeals, er spielt regelrecht mit diesen Ingredienzien. Ein gutes Beispiel für die Variabilität von Düsings Gesangsleistung ist der Opener „Quadruple Corpse Horror“. Nach etwas mehr als einer Minute wartet der charismatische Frontmann mit tiefen Pig Squeals auf, welche er immer höher zieht, bis diese in infernalischem Schreien enden. Deutlich wird das auch an Titeln wie „Murder-Suicide“. Nebst versiertem Geknüppel, sind es insbesondere die inbrünstigen, langgezogenen Growls Düsings, die diese Nummer besonders machen und ihr einen großen Wiedererkennungswert zukommen lassen. Ähnlich verhält es sich mit „Grinding The Bones“. Was Rainer Düsing hier mit seiner Stimme anstellt, hebt sich angenehm vom sonstigen Death-Metal-Einheitsbrei ab und verleiht dem Song eine ungebremste Brutalität. Die verspielten Gitarrenriffs im Midtempo und in höherer Geschwindigkeit ab der Mitte des Songs, sorgen ebenfalls dafür, dass „Grinding The Bones“ zu einem Highlight von „Bloodgeoning“ wird.

Wer jetzt den Eindruck bekommen hat, dass die Vocals das einzige gute Merkmal von „Bloodgeoning“ sind, den kann ich beruhigen. Instrumental erinnern EMBEDDED oft an Bands wie CANNIBAL CORPSE, DEICIDE oder MALEVOLENT CREATION, ohne dabei an Eigenständigkeit einzubüßen. EMBEDDED geben pausenlos auf die Zwölf, mal in hoher, mal in gedrosselter Geschwindigkeit. Zwischen dem ganzen Gebolze findet man gelegentlich die eine oder andere Melodie, was jedes Mal dafür sorgt, dass die Songs nicht zu eintönig und langatmig werden. EMBEDDED schaffen spielend leicht den schmalen Grat zwischen Härte und Abwechslungsreichtum.

Fans des Genres, von oben genannten Bands und von EMBEDDED, sollten sich diesen Leckerbissen unbedingt zu Gemüte führen. Die Osnabrücker haben mit „Bloodgeoning“ ein Album geschaffen, das trotz seiner Brutalität genug Abwechslung und frische Ideen bietet, um auf lange Sicht interessant zu bleiben. Dazu kommt, dass EMBEDDED mit Rainer Düsing einen Frontmann haben, der locker viele Sänger des Genres in die Tasche steckt. Klarer Anspieltipp!

Interessierte können sich das Album hier in voller Länge anhören.

02.03.2016

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