Wer Hardcore alter Schule mit Old School Death Metal- und Grindcore-Anleihen sucht: Bitte, hier habt ihr eure Mixtur!

ELYSIA aus Sacramento, Kalifornien vereinen all das oben genannte zu einer eigenständigen Mischung, die alles andere als eingängig ist. Auch wenn die Bedeutung des Namens nur bedingt etwas mit der Musik und den Texten zu tun hat, auf die Antike beziehen sich ELYSIA nämlich kaum, lässt er den Sinngehalt schon erahnen. (Als kleine, klugscheißerische Anmerkung: Das Elysium war in der griechischen Mythologie die Insel, auf die die Helden, die etwas Außerordentliches geleistet hatten, entrückt wurden ohne zu sterben, und dort auf ewig in Ruhe leben konnten. In der römischen Mythologie wurde die Insel als „Insel der Seligen“ bezeichnet, auf die man nach einem Gericht dreier Richter gelangen konnte, oder sonst auf ewig als Schatten im Asphodeliengrund, einer öden Gegend, hausen musste.) DeathCore mal anders.

Es braucht schon ein paar Hördurchgänge, bis sich das Material der fünf Amerikaner wirklich erschließen lässt, also nichts für eben mal nebenbei. Das Material ist insgesamt zwar sehr vielfältig, dafür aber leider auch recht sperrig und man muss sich wirklich eine Weile durchkämpfen, bis sich einem das Album öffnet.
Betrachtet man sich dazu noch die Texte, die von Religionen, Vergewaltigungen, Krieg und sonstigen sozialen und anderen Missständen unserer heutigen Zeit handeln, bekommt das Ganze noch die politische Note, von der diese Musik einstmals gelebt hat, die aber über die Jahre leider immer weiter in den Hintergrund gerückt ist.

Alles zusammen genommen verwundert es also nicht, wenn man an dieser Stelle auf Bands wie CONVERGE und NAPALM DEATH verweisen kann. Dazumal das Album von einem Gitarristen erstgenannter Combo abgemischt wurde.
ELYSIA bietet also alles Erdenkliche für Fans oben genannter Combos – ob es nun die Abmischung, die Musik (sogar Blast-Parts) oder die Texte/den Sinn dahinter betrifft – und hat mich wirklich überrascht.

Neben der wirklich langen Dauer, bis das Album sich mal in den Gehörgängen festgesetzt hat, stellt die kurze Spieldauer des Albums allerdings den größten Wermutstropfen dar. Gern hätte ich gesagt: Hier bekommt ihr wirklich was für euer Geld!
Aber 30 Minuten Spielzeit, mag sie noch so gut sein, als „value for money“ zu betiteln ist wirklich nicht drin. Schade drum. So bleibt es eben bei guten 7 Punkten.