ELVENKING verlassen mit ihrem Werk „Two Tragedy Poets…“ die bekannten Pfade. Bislang waren sie in erster Linie im Power Metal einzuordnen. Manche ihrer Songs waren auch mit Folk-Einflüssen gespickt. Diesen Folk-Wurzeln folgt man nun ein gesamtes Album lang. Elektrische Instrumente treten zusehends in den Hintergrund. Dafür übernimmt häufiger die Violine die Hauptrolle.
Schon beim ersten Track „The Caravan Of Weird Figures“ beschleicht mich das Gefühl, dass ich es hier mit einer durchschnittlichen SKYCLAD-Nachahmung zu tun habe. Allerdings hat der Song zumindest noch die Bezeichnung Folk Metal verdient. Doch mit zunehmender Spieldauer verstrickt man sich in eine Art Gute-Laune-Folk-Geplänkel, dass der geneigte Hörer von BLACKMORE’S NIGHT oder FIDDLER’S GREEN schon in wesentlich besserer Form präsentiert bekommen hat. Auch die Instrumentalpassagen – ob nun elektrisch oder akustisch – bekommt Meister Ritchie besser hin.
Neben den neuen Folk-Kompositionen verarbeiten ELVENKING auch noch Akustik-Versionen ihrer Songs „The Winter Wake“ und „The Wanderer“. Ich kann nicht behaupten, dass ich auf diese Interpretationen gewartet hätte. Den Bock schießen die Italiener aber mit einem Cover von BELINDA CARLISLEs Pop-Song „Heaven Is A Place On Earth“ ab, da dieses noch kitschiger ist als das Original und Sänger Damna hier stimmlich absolut überfordert ist.
Rein von der Melodie und der Atmosphäre her, bieten die Stücke „Another Awful Hobs Tale“, „My Own Spider’s Web“ und „Not My Final Song“ noch den meisten Glanz. Als Gesamtprodukt enttäuscht mich „Two Tragedy Poets…“, trotz einer technisch einwandfreien Darbietung und der gelungene Produktion, aber stark. Auf der kompositorischen Seite haben sich ELVENKING hier wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert. Sie sollten beim Power Metal bleiben und die reine Folk-Schiene den Bands überlassen, die das besser können.
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