Elvenking - Reader Of The Runes - Rapture

Review

Galerie mit 20 Bildern: Elvenking – HelmFest 2022

ELVENKING haben ihre aktuelle Albumserie „Reader Of The Runes“ als Trilogie angelegt, wovon der erste Teil „Divination“ bereits 2019 erschien. In den darauf folgenden Jahren schrieben sie dann am zweiten Teil, welcher schließlich zwischen Mai und September 2022 aufgenommen wurde und nun das Licht der Welt erblickt. Mit „Rapture“ schlägt die Geschichte um den „Runereader“ eine deutlich düstere Marschrichtung ein, was sich auch in den Songs manifestieren soll.

ELVENKING haben ihre eigene Fantasygeschichte geschrieben

Der Opener und Titelsong des Albums tänzelt zwischen erhabener Theatralik im Refrain und leichten, folkigen Zwischenspielen hin und her, macht dabei aber insbesondere in ersterem eine überzeugende Figur. In die gleiche Kerbe schlägt auch das folgende „The Hanging Tree“, welches allerdings den Härtegrad wie angekündigt ein Stück weit anzieht. Dahingegen ist „Bride Of Night“ geradezu unspektakulär, allerdings fällt der eigentlich sehr poppige Refrain schon auch in die Kategorie „Guilty Pleasure“.

Im weiteren Verlauf des Albums findet sich dann die Düsternis hauptsächlich durch die teils sehr getragene Stimme des Sängers Damna, dessen Leistung durchgehend überzeugt. Eine gehörige Portion Epik vermittelt dann „The Cursed Cavalier“, welches zwar mit unter vier Minuten wohl kaum als Epos bezeichnet werden kann, aber dennoch mehrere starke Parts so geschickt miteinander verwebt, dass er sich länger anfühlt, als er eigentlich ist.

Dass ELVENKING ein wenig mehr bieten als klassischen Power Metal ist durch die begleitetenden Geigenläufe ohnehin klar, welche die Wurzeln der Band im Folk unterstreichen. Leichte Melo-Death-Anleihen wie in „To The North“ runden das Package dann ab. Nur die angekündigte Düsternis hätte in ein, zwei Stücken gerne noch etwas mehr durchschlagen können. Trotzdem macht auch die Instrumentalfraktion einen guten Job und die klare Produktion sorgt dafür, dass kein Musiker in den Hintergrund rutscht. Feine Gitarrensoli wie in „Red Mist“ wissen ebenso zu gefallen wie sein bombastischer Refrain.

„Reader Of The Runes – Rapture“ – Nicht so düster wie erhofft, aber streckenweise sehr gut

Es gibt zwar auch den ein oder anderen Fillersong auf dem Album wie „Covenant“ und auch der Rausschmeißer „The Repentant“ könnte abseits seines brutalen Finales stärker sein, aber insgesamt wissen ELVENKING auf ihrem elften Album über weite Strecken gut zu unterhalten. Die Konzeptstory fällt im rein auditiven Erlebnis nicht großartig auf, stört aber auch nicht. Von daher können wir gespannt sein, wie die Trilogie enden wird.

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21.04.2023

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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