Elvenking - Reader Of The Runes - Luna

Review

Soundcheck April 2025# 25 Galerie mit 22 Bildern: Elvenking - Paganfest 2025 in Filderstadt

Mit „Reader Of The Runes – Luna“ bringen ELVENKING ihren dreiteiligen Konzeptalbenzyklus um acht archetypisch-tragische Figuren und deren durch die Prophezeiungen eines mysteriösen Runenlesers miteinander verwobenen Schicksale zum Abschluss. Dabei kann man das Cover-Artwork durchaus als Spoiler verstehen: Außer blanken Knochen bleibt von den Protagonisten am Ende nicht viel übrig. Wer hingegen wissen möchte, was es mit der titelgebenden Mondgöttin auf sich hat und wer wirklich unter der Robe des Runenlesers steckt, wird um eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Album nicht herumkommen.

ELVENKING setzen bei „Luna“ auf Epik statt Düsternis

Musikalisch knüpft „Reader Of The Runes – Luna“ nahtlos an die beiden Vorgänger an. ELVENKING vereinen die klassischen Power-Metal-Elemente der guten (?) alten RHAPSODY-Schule – inklusive des unvermeidlichen Italo-Kitsches – mit zahlreichen Folk-Elementen in der Tradition von SKYCLAD zu einem gleichermaßen spannenden wie bekömmlichen Soundmix. Dabei gibt sich „Luna“ nicht gar so düster wie der direkte Vorgänger „Rapture“, aber auch nicht so leichtfüßig wie „Divination“. Stattdessen rücken ELVENKING ihre getragenen, epischen Momente ins Zentrum der Aufmerksamkeit, was leider nicht immer so gut gelingt wie beim elfminütigen Abschlussstück „Reader Of The Runes – Book II“.

Im Endeffekt will die Band auf „Luna“ zu viel und übertreibt es mit ihren verschachtelten Kompositionen, die doch meist von allzu simplen Melodien dominiert werden. Statt gezielt eingesetzter Symphonic-Momente ergötzt sich das Sextett an einem Produktionsspuren-Overkill, der an den Größenwahn von BLIND GUARDIAN zu „A Night At The Opera“-Zeiten heranreicht, ohne freilich über deren Genialität zu verfügen. Insbesondere den Folk-Elementen wird dadurch zu wenig Luft zum Atmen gelassen, was diese im Gesamtklang gnadenlos absaufen lässt. ELVENKING haben sich also ziemlich verhoben und scheitern an der eigenen Ambition, ihre „Reader Of The Runes“-Trilogie mit einem dicken Ausrufezeichen abzuschließen.

Weniger wäre mehr gewesen

Dennoch ist „Luna“ kein schlechtes Album und eine Band, die an den eigenen Ambitionen scheitert, allemal interessanter als eine, die bis zur Erschöpfungsgrenze an ihrem etablierten Erfolgsrezept festhält. Stücke wie „Luna“ oder „Stormcarrier“ demonstrieren, dass ELVENKING weit mehr sind als eine weitere Kitsch-affine Italo-Power-Metal-Truppe. Komplexere Stücke wie „Gone Epoch“ oder „The Weeping“ zünden erst nach mehreren Hördurchgängen und lassen das ganz große Hitpotential komplett vermissen, für Genre-Fans gibt es hier dennoch viel interessantes zu entdecken. Wie schon bei „Star Wars“ gilt aber auch für ELVENKINGs „Reader Of The Runes“, dass der zweite Teil den eigentlichen Höhepunkt jeder Trilogie darstellt.

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05.04.2025

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