Eloa Vadaath - Dead End Proclama

Review

Und mal wieder ist eine vielversprechende Band viel zu lange an mir vorbeigegangen: ELOA VADAATH aus Rovigo, Italien, haben sich bereits 2006 gegründet, seit 2007 im Drei-Jahres-Rhythmus Veröffentlichungen herausgebracht (erst eine Demo, dann das Debütalbum, jetzt aktuell das Zweitwerk) und bringen eine Note in den progressiven Death Metal, die mal wirklich erfrischend anders klingt.

„Avant-garde Death Metal“ wird der Stil an verschiedenen Stellen im Internet beschrieben, und ja, das kann man meinetwegen gerne so stehen lassen. Bei ELOA VADAATH wird progressiver Death Metal der weniger frickelnden, sondern vielmehr Stimmung entwickelnden Marke gespielt, der sich auch nicht zu schade ist, Klargesang und melodische Parts zu verwenden und alles in allem immer mal wieder in Richtung CYNIC oder OPETH schielt, dabei aber durchaus eigenständig klingt. Was ELOA VADAATH dann wirklich von anderen Bands unterscheidet, sind die verschiedenen Violinen (akustisch und elektronisch), die sich weder in den Vordergrund drängen noch als bloßes Instrument für Intro, Outro und Zwischenspiel genutzt werden, sondern die Death-Metal-Kompositionen mit ihrer klassischen Spielweise unterstützen und ihnen aufgrund ihres (im positiven Sinn) weinerlichen Klangs eine zusätzliche emotionale Komponente verleihen.

Jetzt könnte man natürlich einwenden, dass es kein Kunststück ist, eine Violine auf die Death-Metal-Grundlage zu klatschen – doch den Italienern gelingt es in der Tat, passende Songs zu schreiben; das klassische Instrument ist nicht nur ein Zusatz, sondern es hört sich so an, als wäre es von Anfang an Teil des Songwriting-Prozesses gewesen. Ein Songwriting-Prozess, bei dem vielschichtiges, abwechslungs- und überraschungsreiches Material herausgekommen ist, das vielleicht auch ohne diesen ungewöhnlichen, genrefremden Zusatz funktionieren würde, aber dadurch seine Würze bekommt, vor allem weil die Violine nicht zuletzt dafür verantwortlich zeichnet, dass jeder der zehn Songs auf „Dead End Proclama“ seine ganz eigene Note hat.

So können mich ELOA VADAATH mit ihrem Zweitwerk durchaus begeistern – man könnte anmerken, dass der Sound ein bisschen zu glatt herüberkommt, aber alles in allem dürfte es auch nicht einfach gewesen sein, die verschiedenen, vielschichtigen Komponenten des Bandsounds zu vereinen, deshalb drücke ich an dieser Stelle mal ein Auge zu. Diese Band hat es auf jeden Fall verdient, gehört zu werden.

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27.03.2013

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