Ellipsis - From Beyond Thematics

Review

Schon wieder so eine Stilbezeichnung, mit der wohl fast keine Sau etwas anfangen kann: Psycho-Metal Prog Symphonique ist auf dem Promoschreiben zu Ellipsis zweitem Album „From Beyond Thematics“ vermerkt, mit dem die fünf Franzosen der lahmenden Metalkonjunktur ihres Heimatlandes Beine machen wollen. Dazu muss man erstmal wissen, was überhaupt gemeint ist, also frickeln wir das mal auseinander: aus Erfahrungswerten wissen wir, dass Symphonique höchstwahrscheinlich auf eine theatralische Untermalung der Musik durch etwaige klassiche Orchesterinstrumente hinweist. In diesem Fall übernehmen das Synthesizer, die zwar keine Flut an geklonten Orchestertönen herbeiführen, jedoch nicht recht plaziert sind und so angestrengt wirken, dass so recht keine dramatische Stimmung aufkommen will. Prog könnte wohl auf die Zunft der Gitarren- und Keyboardgötter abzielen, von denen hier aber keine Spur zu hören ist. Lediglich eine kleine Anleihe bei Steve Vai ist zu vernehmen, also schließen wir daraus, dass hier eher die Wortbedeutung an sich Vater des Gedankens war und uns auf eine, nennen wir es mal fortschrittliche, mit feinen spacigen Soundsamples versetzte Darbietung vorbereiten will. Schlußendlich konstatieren wir, dass Psycho auf eine abgedrehte, vielleicht sogar psychedelische Grundstimmung hinweist und merken, wie weit eine systematische Vorgehensweise uns doch bringen kann. Da nun das Grundgerüst steht, können wir uns dem Drumherum widmen, denn an dem muss noch gewaltig gearbeitet werden. Wirklich melodisch und catchy sind nur die Refrains der überwiegend im Midtempo gehaltenen Songs, das Songwriting der übrigen Parts wirkt aber reichlich abgehackt und nicht besonders gut durchdacht. Nervig sind vor allem die, je nach Belieben, durch den Flanger oder einen verzerrten Halleffekt gejagte Rhytmusgitarre und die oftmals verzerrten Vocals, die auch im cleanen Bereich nur grenzwertig zu ertragen sind (die französiche Aussprache englischer Worte ist dagegen des öfteren unterhaltsam und gibt dem Album auch einen individuellen Touch). Da es hier keine Gitarrensoli gibt, könnten uns die Drums doch mir ein paar interessanten Fills erfreuen…aber nein, fast ausschließlich standardhaftes 4/4 Takt Drumming. Glücklicherweise zeigen die Felle in den Highlights „Mother Apocalypse“ und „Circle Of Psycho Universe“ was wirklich in ihnen steckt und reissen doch noch etwas Gutes heraus.

24.07.2004

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