Ziemlich aus dem Nichts erscheinen ELITIST plötzlich wieder auf dem Plan. Die Truppe aus Portland, Oregon konnte mit ihrem neuesten Album „Fear In A Handful Of Dust“ beim französischen Label Season Of Mist anheuern. Kein schlechter Schritt für eine Band, von der hierzulande vermutlich nicht mehr als eine Handvoll Leute gehört hat.
Allerdings sollte sich das sehr schnell ändern. Die elf gebotenen Stücke haben es nämlich in sich. Deftig könnte man sagen, finster bisweilen, unnachgiebig in jedem Fall. ELITIST sollen im Hardcore beheimatet sein, das fällt einem nur sehr selten auf. Vielmehr zelebrieren die Jungs eine sehr abgedrehte Mischung aus Old-School Death, Doom, Sludge und in wenigen Momenten Black Metal. Dass dabei des öfteren die Harmonie flöten geht, ist ein beinahe logischer Schluss. Aber das scheint genau ins Konzept zu passen, hier werden teils obskure Songstrukturen geboten, die den Hörer fordern. Trotzdem wirkt „Fear In A Handful Of Dust“ nicht überladen oder gar zu anstrengend, sondern punktet eben durch seine Vielseitigkeit und den Detailreichtum. Da nimmt man einige Mühen gerne in Kauf. Die Instrumentalfraktion ist schon klasse, aber Frontmann Joshua Greene veredelt die Songs mit seinem höchst variablen Sangesorgan erst. Er schafft es, wie ein Wahnsinniger zu keifen, aber auch die tiefsten Growls aus seinem Magen hervorzuzaubern, mehr als klasse! Ansonsten geht es eben sehr abwechslungsreich zu, roh sind ELITIST trotz allem. Begleitet von häufigen Tempowechseln steigert sich die hauptsächlich gemäßigte Gangart aber auch mal in ein wahres Doublebass-Inferno (z.B. „Black Wool“), um dann wieder in zähen Doom-Trott zu verfallen.
Das alles liegt äußerst schwer im Magen, braucht einige Durchläufe, aber es macht irgendwann „klick“, und spätestens dann sind ELITIST ein verdammter Brocken. Das Quintett schafft auf „Fear In A Handful Of Dust“ das, was viele Bands gerne hätten: Sie vereinen spielerische Klasse mit einer intensiven, finsteren und des öfteren äußerst ekelerregenden Stimmung, ohne dabei auf eine Hochglanz-Produktion oder klebrige Melodien zurückgreifen zu müssen. Mehrfaches Reinhören ist dringendst empfohlen!
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