Elisabetha - Und Wirklichkeit Erfüllt Die Seele Wieder

Review

Glücklich darf ich mich schätzen nach all dem was mir in der letzten Stunde wiederfahren ist erneut lebendig vor meinem Heimrechner sitzen zu dürfen..! Gar grauenvolle Dinge ereigneten sich auf dem örtlichen Friedhof, auf dem ich mich zufällig bei Mondschein befand um mitternächtlich Kerzen vor dem Grab meines ehemaligen Chefs anzuzünden. Dichter Nebel hatte sich um die Gräber ausgebreitet und drohte mich gefährlich zu umschlingen, als ich vom Himmel herab eine grauenvolle diabolische Stimme vernehmen musste! Schweiß stach mir auf der Stirn und in dieser emotionskargen Kälte fühlte ich ganz deutlich wie mein Herz panisch nach Hilfe schrie und unbedingt von hier verschwinden wollte. Meine Neugier jedoch ließ sich davon nicht beirren und ich blieb noch einen Augenblick stehen um zu hören welche Worte dort auf mich herabgeworfen wurden. Und ich lauschte… Und lauschte… Und lauschte weiter… Und irgendwann sagte ich mir: „Wie soll ich bei diesem furchtbaren Genuschel was verstehen?!“ und ging wieder heim. Im Ernst: Selbst der absolut unsägliche Van Helsing der vor kurzem unsere Kinos bereichert hatte, verbreitete eine beklemmendere Stimmung als diese ‚Lesung‘ von Elisabetha. Und was soll eine Lesung bewirken in der man kein Wort versteht weil der Erzähler emotionslos nuschelt als hätte er einen Knebel im Mund? Von der versprochenen Atmosphäre auch keine Spur: Im Hintergrund tauchen ab und zu ein paar Soundeffekte wie das Bellen eines Hundes oder ein frostiger Windhauch auf – manchmal auch düstere Melodien die sich über Minuten hinweg endlos lang strecken oder eine Black Metal einlage beim Abschlusssong; aber nichts was wenigstens ansatzweise unterhalten könnte (von einem stellenweise ordentlichen Klaviergeklimper mal abgesehen). Als ich von dem Konzept gehört hab war ich als alter Atmosphäre-Freak und Hobbyautor ja noch irgendwie begeistert, aber diese CD haut wirklich niemandem vom Hocker – selbst wenn man glaubt es Elisabetha anzuhören dass sie diese Lesung tatsächlich ernst gemeint haben…

26.06.2004
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