Die aus Kanada gebürtige Band Elektrik Mistress lässt sich wohl am ehesten dem Stoner Rock zu ordnen, wenn auch das Hauptaugenmerk eher auf melodischen Midtempo-Stücken als auf brachial verzerrten Uptempo-Krachern liegt. Das von Terry Brown, der schon mit Größen wie Rush oder The Who gearbeitet hat, produzierte Album weist ein ungemeines Hendrix-Feeling auf. Wenn die Gitarre so mit leicht psychedelisch angehauchten Delay- und Halleffekten daherwabert, wartet man fast sehnlichst darauf, dass der gute Jimmy sein WahWah-Pedal anwirft und ein virtuoses Solo darüber zaubert. Kurt Kuthe und seine Mannen – okay, eigentlich sind sie nur zu dritt – kommen zwar nicht in die Nähe oben genannten Genies, präsentieren sich aber als sehr tighte Combo, die durchgehend mit eingängigen Melodien und einfachen Hooklines auffährt. Neben dem leichten Hendrix-Einschlag finde ich mich vielfach an den von Drogen durchtränkten, psychedelischen Sound älterer Monster Magnet, z.B. „Cup of Sorrow“, an die morbide Melancholie von Alice In Chains, „Blakk Room“, oder an den Bass getriebenen Wüstensound à la Kyuss, „Malana Dabba“, erinnert. Die elf Songs können sich zwar alle voneinander abheben, wahre Euphorie kommt aber trotz der illustren Vergleiche nicht auf. Denn das Niveau jener Bands wird zu keinem Zeitpunkt erreicht. Auch der auf der CD enthaltene Multimediateil, auf dem Bilder und zwei Videos zu sehen sind, die teilweise den Aufnahmeprozess ein wenig beleuchten, können für mich nicht drüber hinwegtäuschen, dass ich es hier nur mit einem durchschnittlichen Album zu tun habe. Das einzige was dieses Album wirklich schafft, ist den Wunsch in mir zu erwecken, endlich mal wieder in obige Bands reinzuhören.
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