Elegy Remains - Chapter II

Review

Zuerst säuselt ein sphärisches Intro aus den Lautsprechern, man wippt langsam mit und fragt sich, was Einen da erwartet. Dann, während man die Banddaten checkt (ELEGY REMAINS, Metalcore, fünf Jungs aus Emden, zweite Veröffentlichung) startet der erste richtige Song „Thorns Of Doubt“ leicht verschwommen und man seufzt schon verhalten, weil man denkt, die Aufnahme klingt nach Garagenkonzert – dann haut es Einem auf einmal Riffs um die Ohren, die jeden Zweifel sofort aus dem Kopf prügeln.

Anfänger? – Von wegen! Was da aus den Boxen knallt, heißt nicht umsonst „Chapter 2: ELEGY REMAINS‘ zweite Veröffentlichung ist ausgereift und griffig, und überrascht trotz Eigenproduktion mit der Soundqualität. Der Vorgänger aus 2012 mit dem Namen „As Centuries Collide“ ist hierbei nicht zu verachten, aber mit „Chapter 2“ sind die Jungs einen großen Schritt vorwärts gegangen. Der Namensgeber Chapter 2 entpuppt sich als Favorit, bis dann „Nebula“ startet – dieser toppt seinen Vorgänger mal kurz in seiner Weitsicht und dem Pitfaktor. Das war es dann aber noch nicht, denn wirklich jeder Song zündet und man bekommt spannende Breakdowns und reißende Hooklines, die selbst THE SORROW und DARKEST HOUR nicht besser machen könnten. Das Rad wird zwar nicht neu erfunden, aber sämtliche Songs sind stimmig, astrein in Szene gesetzt und durchdacht. Es ist eine gelungene Mischung aus Hardcore, melodiösen Passagen, einem Schuss Göteborg-Death und es wird eine ganze „Klangwand“ aus Stakkato-Stürmen geboten.

Zum Schmunzeln bringt auch die „Bandgeschichte“: ELEGY REMAINS wurde 2009 gegründet, zuerst mit abweichender Besetzung am Mikro. Auf die Suche nach einem neuen Sänger machten die Jungs sich via Facebook – und wurden mit Julian Evers fündig. Und es passt – die Stimme, die Gitarren, der Bass, die Drums. Eigentlich gibt es nur Eines zu bemängeln: Ein Intro und fünf Songs? Das ist zu wenig – mehr davon!

20.07.2014

The world is indeed comic, but the joke is on mankind.

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