Elegant Weapons - Horns For A Halo

Review

Soundcheck Mai 2023# 18

Richie Faulkner, Gitarrist bei JUDAS PRIEST, hat neben seinem Hauptbetätigungsfeld eine neue Band namens ELEGANT WEAPONS gegründet, welche nun ihr Debütalbum „Horns For A Halo“ veröffentlichen.

ELEGANT WEAPONS – viele bekannte Namen

ELEGANT WEAPONS sind eine sogenannte Supergroup, in welcher sich viele bekannte Namen tummeln. Für das Album verpflichtete Bandgründer Faulkner Bassist Rex Brown (PANTERA), Schlagzeuger Scott Travis (JUDAS PRIEST) sowie Sänger Ronnie Romero (RAINBOW, VANDENBERG, MSG). Live übernimmt Dave Rimmer (URIAH HEEP) den Bass und Christopher Williams (ACCEPT) das Schlagzeug. „Horns For A Halo“ wurde von Andy Sneap, ebenfalls Gitarrist und Produzent bei JUDAS PRIEST, produziert. Alles hochkarätige Profis also.

Inzwischen spielt Faulkner seit 11 Jahren und zwei Alben bei JUDAS PRIEST, was bei seinem Einstieg nicht absehbar war – ständig hing der Schatten des nahenden Endes über der Metal-Institution. In dieser grundsätzlichen Situation und während der Pandemie entschied sich Richie zur Gründung von ELEGANT WEAPONS.

„Horns For A Halo“ – dem klassischen Metal verpflichtet

Die Band mischt klassischen Hard Rock mit Heavy Metal. Der Opener „Dead Man Walking“ ist recht hart gehalten, treibender Rhythmus, fette Gitarrensounds, einprägsame Melodien, der Powergesang von Romero, eingängiger Refrain, satter Sound. Starker Anfang! „Do Or Die“ ist schnell, treibend mit kraftvoller Gitarrenarbeit, irgendwo zwischen klassischem Heavy und Speed Metal der Achtziger. In „Blind Leading The Blind“ kombinieren ELEGANT WEAPONS den scharfen, kristallklaren Gesang von Ronnie, der hier ein wenig wie Steve Lee (GOTTHARD) klingt, mit krachenden Faulkner-Riffs, das pulsierend bebende Bassspiel von Rex Brown und die schnellen Schlagzeug-Rhythmen von Travis. Der Song ist nicht ganz so heavy wie die beiden Eröffnungsstücke.

Kontrastprogramm

Für Kontrast und Dynamik sorgt „Ghost Of You“, eine getragene rauchige New Orleans Ballade, etwas Sleaze, etwas Blues, im Mittelpunkt die bluesige Stimme von Romero. Auch „Bitter Pill“ bricht mit seinem Grunge Sound und Stoner Vibe etwas aus dem stilistischen Rahmen aus. Fetter Sound, stampfende Beats, tiefer Bass, Lead-Breaks, hypnotischer Gesang. Danach nehmen sich ELEGANT WEAPONS „Lights Out“ von UFO vor. In dieser Version ist der Song deutlich härter und schwerer, kraftvolle Gitarre, Faulkners Variante von Schenkers klassischem Solo, der tiefere, erdigere Gesang von Romero im Vergleich zu Phil Mogg. Macht richtig Spaß! Der Titelsong „Horns For A Halo“ hat einen coolen BLACK SABBATH-Vibe, was auch für „Dirty Pig“ gilt, dass aber etwas dreckiger tönt und gekonnt Spannung aufbaut. Hier glänzt mal wieder Romero, dessen Gesang hier stark nach DIO klingt. Das dynamische 7-Minuten-Monster „White Horse“ startet stilgerecht mit Hammondorgel, lebt dann von der abwechslungsreichen, mitreißenden Gitarrenarbeit. Abgeschlossen wird das Album von „Downfall Rising“, irgendwo zwischen Blues und BLACK SABBATH.

Gut, aber nicht überragend

Insbesondere das Cover „Lights Out“ und „Dirty Pig“ können Ausrufezeichen setzen. Die weiteren Stücke sind allesamt qualitativ gut, was man bei dieser Konstellation auch nicht anders erwartet. So richtig überragende Hitsongs sind ELEGANT WEAPONS aber noch nicht gelungen.

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25.05.2023

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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1 Kommentar zu Elegant Weapons - Horns For A Halo

  1. Nici67 sagt:

    Geiles Album! Richie Faulkner spielt wie ein Gott. Was der sich eins für Licks, Soli und Riffs aus dem Ärmel schüttelt ist einfach nur beeindruckend! Ronnie Romero singt besser denn je und auch die Rhytmustruppe kann überzeugen. Das Songmaterial ist nicht durchgehend immer gut, aber mit Krachern wie Do or Die oder der Titeltrack sind hier auch fantastische Highlights vertreten.

    8/10