Elegant Machinery - A Soft Exchange

Review

Ein Hauch von Nostalgie liegt in der Luft, als „A Soft Exchange“ seine ersten analogen Synthieklänge aushaucht und damit das Comeback der schwedischen Kultband ELEGANT MACHINERY perfekt macht. Schon das Erscheinen der beiden Maxis „Feel The Silence“ und „Move“ war eine kleine Sensation, da ELEGANT MACHINERY zu einer der Bands zählten, von denen man ein Comeback am wenigsten erwarten konnte. Fast 10 Jahre war es still geworden um Sänger Robert Enforsen & Co und kaum jemand hatte Hoffnung, dass man nochmal in den Genuss neuen Materials der Synthiepopper kommen wird, die in den 90ern mit ihren Alben und Klassikern wie „Black Town“, „Watching You“ oder „Save Me“ dieses Genre prägten wie kaum eine andere Band.

Nun gibt es mit „A Soft Exchange“ also doch das überraschende Comeback-Album des Trios und alle „harten Elektros“ und Anhänger gitarrendominierter Musik sollten an dieser Stelle besser zum nächsten Review wechseln. Was ELEGANT MACHINERY im Jahr 2008 anbieten, richtet sich nämlich vor allem an die Generation, die in den 80ern mit DEPECHE MODE aufwuchs und dabei ihre Liebe zur synthetischen Musik entdeckte, als Vince Clark und Martin L.Gore noch wie wild auf ihr Keyboard einhämmerten und Dave Gahan Songs wie „Everything Counts“ oder „Just Can’t Get Enough“ zum Besten gab. Natürlich haben sich auch ELEGANT MACHINERY seit ihrem letzten Album „Yesterday Man“ weiterentwickelt, ihr Sound klingt frischer und druckvoller, ohne dass sie dabei jedoch auch nur einen Millimeter von ihrem so typischen Sound abrücken. Verspielte Synthies, herrliche Melodien und eine Leichtigkeit, wie man sie nur von ELEGANT MACHINERY kennt – all das haben sich die Schweden bewahrt und so zelebrieren sie auf „A Soft Exchange“ zeitlos-modernen Synthpop als wären sie nie weg gewesen.

Nicht nur mit den beiden äußerst gelungenen Ohrwürmern „Move“ und „Feel The Silence“ schließen ELEGANT MACHINERY die synthetisch-melodische Lücke, die DEPECHE MODE seit ihrer „Weiterentwicklung“ Mitte der 90er bei vielen Fans vielleicht hinterlassen haben. Auch die restlichen Songs des Albums stehen den beiden Auskopplungen in nichts nach und Tracks wie „With Grace“, „Do You Know“ sowie das wunderschöne „Bleeding Words“ oder der schwungvolle Rausschmeißer „Is This The Way“ machen einfach nur gute Laune.

Leider ist der bunte und beschwingte Spaß nach etwas mehr als einer halben Stunde schon wieder vorbei, dafür kommt man allerdings in den Genuss von zehn kurzen und knackigen Songs, die wirklich durch die Reihe zu gefallen wissen und somit die eher kurze Spielzeit vollkommen ausgleichen. „A Soft Exchange“ ist ein zauberhaftes Comeback der Schweden und ein Fest für alle Mitt-30er, die immer noch ein wenig den guten alten DEPECHE MODE-Zeiten in den 80ern nachtrauern – aber natürlich auch für alle anderen Fans sanfter elektronischer Klänge.

03.12.2008
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