Electro Baby - Speye
Markus Endres
Obwohl ELECTRO BABY aus dem benachbarten Karlsruhe bereits seit 2001 aktiv sind, ist die aktuelle, vierte CD „Speye“ meine erste Begegnung mit dieser Band. Na dann mal los, Baby!
Die Badener liefern einen kruden musikalischen Old School Roadtrip von Stoner Rock über Metal bis hin zu Death’n’Roll und Independent. Klingt erst mal geschrieben recht wirr, ist es aber in der Realität gar nicht so. Die kraftstrotzenden, dynamischen Stücke sind getragen von satten, staubtrockenen Metal- und Rock-Riffs, wabernden, spacigen, psychedelischen Klängen, treibendem Schlagzeugspiel und kernigem, melodisch-rauem, vielfarbigem Gesang. Auch um ruhige, relaxte Passagen schippern ELECTRO BABY nicht einfach herum, wodurch die Songs noch mehr an Abwechslungsreichtum gewinnen. Keine Frage, auf ihrem Roadtrip überschreitet die Band mehr als nur eine Genre-Grenze. Konstant ist auf jeden Fall der ordentliche Tritt in den Arsch und die dreckige Attitude. Man stelle sich eine Mischung aus MONSTER MAGNET, KYUSS, MOTÖRHEAD, DOWN und QUEENS OF THE STONE AGE vor. Was mir allerdings fehlt sind die richtig großen, packenden Momente, wie sie die zuvor genannten Bands allesamt perfekt hinbekommen, „Speye“ ist noch nicht zwingend genug und teils etwas zu wirr.
Dennoch, der Tank ist gefüllt, der Motor wummert, der Roadtrip geht weiter.
Speye ist für mich der absolute Hammer. Nach dreijähriger Wartezeit werden die Fans mit einer komplexen und trotzdem homogenen Mischumg aus Stoner, Metal und Psychedelic Rock belohnt. Meiner Meinunung nach ist das Album nicht wirr, sonder vielseitig, facettenreich und nicht so eintönig wie viele reine Stoner- oder Metal-Bands. Mit Speye haben Electro Baby einen echten Grower geschaffen!