Electric Eel Shock - Sugoi Indeed
Wer ELECTRIC EEL SHOCK schon mal live beigewohnt hat, kennt die enormen Unterhaltungsqualitäten der Japaner, die bislang immer ein wenig auf Kosten ihrer Albumproduktionen gingen. Die sind zwar keineswegs schlecht, das Songwriting bleibt schließlich das gleiche, aber in Sachen Energielevel kann die Konserve naturgemäß nicht mit der schweißtreibenden Liveperformance mithalten.
Mit ihrem neuesten Album „Sugoi Indeed“ ändert sich daran nichts. Der fast schon zum Haus-und-Hof-Produzenten mutierte Attie Bauw werkelte dieses Mal eher beratend im Hintergrund als Engineer, während die Band das Produktionsruder selbst in die Hand nahm. Herausgekommen ist ein enorm kurzweiliges Rockalbum irgendwo zwischen FUGAZI, den QUEENS OF THE STONE AGE, den DATSUNS, diversen „THE-Bands“ und einem Schuss Punk-Rock. Der Sound ist kratzig, rumpelig und herrlich knarzig, wie man als Garagen-Rock-Band eben zu klingen hat, egal ob nun wirklich noch in der Garage rumrotzt oder nicht. Nur das typisch Japanische, gemeinhin auch als J-Rock bekannt, vermisst man etwas bei EES, der Exotenbonus geht somit flöten. Doch das tut dem Spaß keinen Abbruch; die zehn Shorties sind catchy (vielleicht eingängiger denn je), laden auch zuhause zum Kopfwackeln ein und das eine oder andere verrückte Break schüttelt sich das Trio auch aus dem Ärmel (geil: in „Mr. Toad“ hauen die Jungs nach einem bluesigen Solo einen amtlichen Abgeh-Metal raus). Ansonsten hält man sich an die ungeschriebenen Regeln des Rock’n’Rolls, was aber auch nicht schlecht sein muss.
„Sugoi Indeed“ ist gut, so gut wie die bisherigen ELECTRIC EEL SHOCK-Alben auch. Und dennoch – man freut sich bei EES in erster Linie auf die Livedarbietung des neuen Materials.
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