Mmh, da hat uns der Schwedenvierer ja eine pfundige, saftige und schmackofatzige Rock-Steak-Pfanne gebrutzelt! Irgendwo in der Schnittmenge zwischen SOUNDGARDEN, MENTAL HIPPIE BLOOD, BLACK SABBATH, STONE TEMPLE PILOTS, FINGER ELEVEN und traditionellem, erdigem Hard Rock haben sich ELECTRIC EARTH eine gemütliche Nische gesucht und drücken zwölf zentnerschwere, mörderisch groovende, alternative-angehauchte Leckerbissen durch die Boxen, die zudem mit endlos feinen Melodien gewürzt wurden.
Trotz all der genannten Namen geht den Herren Scalisi, Karlsson, Draken und Gottlieb keinesfalls Eigenständigkeit ab – eher im Gegenteil, denn auch wenn man deutlich die Inspiratoren ausmachen kann, suhlen sich ELECTRIC EARTH keinesfalls in Nacheiferei, sondern drücken jedem Song ihren eigenen Stempel auf. Peter Gottlieb, der klampfende Barde, erinnert entfernt an Chris Cornell, zumindest könnte jener als ganz grobe Orientierungshilfe dienen und dem Unkundigen einen etwaigen Eindruck dessen vermitteln, welche die Klangfarbe der Stimme des jungen Mannes ist. Manchmal blitzen vereinzelt sogar Stoner-Elemente hervor, wie beispielsweise in „Magnetic Soul“, oder es wird spaciger wie in „Amplified“ – letztendlich sind das aber auch nur zwei der vielen Facetten des reichhaltigen Bandsounds.
Eine schwergewichtige aber gleichzeitig hochtransparente Produktion, für die die Band selbst verantwortlich zeichnet und von Roberto Laghi (TRANSPORT LEAGUE, MUSTASCH etc.) lediglich Assistenz erhielt, verleiht dem zweiten Album die richtige Tiefe. Da flattern die Hosenbeine, da schnalzt der Audiophile mit der Zunge, da mag der Hörer zur Luftgitarre greifen. Als wäre das alles nicht schon genug der Geilerei, so kommt „Vol II – Words Unspoken“ in einer optisch angenehm organischen Aufmachung als schmuckes Digipak.
Wer heavy Rockmusik zu schätzen weiß, die eine Brücke zwischen Tradition und Zeitgeist schlägt, kommt an diesem äußerst feinen Album wohl kaum vorbei.
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