ELDRITCH nennen sich selbst die Veteranen des Progressiven Metals. In wieweit die Italiener, das mit ihrem neuesten Release „Cracksleep“, der am 23.03.2018 überall zuhaben sein wird, weiter untermauern können, abwarten und Tee trinken. In diesem Falle wohl eher Baldrian Tee, denn dem Namen der Platte zu urteilen, haben ELDRITCH unruhige bis schlaflose Nächte hinter sich. Aber mit der Erfahrung, von bereits elf veröffentlichten Langspielern, kann die Band sich eigentlich erstmal entspannt zurücklehnen. Was sie musikalisch auch auf eine bestimmte Art und Weise tun, denn „Cracksleep“ startet zwar durchaus düsterer und verspielter, definitiv progressiver als seine Vorgänger, wirkt dabei aber keineswegs diffus.
Ausgeschlafene Eindrücke mit epischem Flair bringt „Cracksleep“
ELDRITCH setzen auch hier erneut auf ihre bereits erfolgreichen Songstrukturen. Der Fokus auf vielen Gitarrensolis und den inflationären Einsatz von Keyboards sowie geschmachteten Refrains gelegt. So zum Beispiel beim Track „Deep Frost“, der mit seinen Heavy Metal-Riffs und episch gesungener Hookline eher den Stempel Power Metal verpasst bekommen müsste. Der präsente Gesang, zieht jedes Mal etwas die Geschwindigkeit aus den Songs, was „Cracksleep“ für mich nach dem ersten Hördurchlauf zwar dunkel und deep, aber dennoch balladig macht. Power-Metal-Balladig. Das Gefühl wird mir auch nicht durch den relativ hohen Einsatz der Saiteninstrumente genommen. „As The Night Crawls In“ startet erfreulicherweise schön hart und wird dann aber im Laufe des Tracks weicher und weicher. Die Italiener baden in dieser Art von imposantem Composing. Das haben sie immer schon und lassen sie sich auch diesmal nicht nehmen. Trotz des Versuches progressivere Elemente einfließen zu lassen, tut sich die Platte schwer so richtig nach vorne zu knallen. Dieser Eindruck hält sich bei mir über die gesamte Spielzeit.
Die Veröffentlichung ist dennoch randvoll. Vollgepackt mit schwermütigen Lyrics, breitem massigen Gitarrensound und düsteren Arrangements auf qualitativ hohen Niveau. Dieses muss man neidlos anerkennen, auch wenn ELDRITCH hier nichts dermaßen überraschendes und und total anderes präsentieren, als man von den Vorgängern gewohnt ist.
Die Stimmung, die mit „Cracksleep“ erzeugt werden soll, holt einem definitiv ein und macht das Album zu einem perfekten Soundtrack für Tage, an denen die Dinge vielleicht nicht ganz so rund laufen, wie sonst. Dafür ist diese Veröffentlichung umso mehr eine runde Sache, der jeder Fan des Thrash und Power Metals mit progressiven Einschlägen in seiner Diskographie begeistert ein Zuhause geben wird.
Potrait of the abyss within ist eine Supermetalscheibe von Eldritch die letzten Sachen haben mich nicht mehr so anfesprochen.
Neues Genre: Supermetal