Beim ersten Hören von „Accusation Blues“ muss man sich erst noch vergewissern, dass diese Band wirklich aus Belgien stammt. EL GUAPO STUNTTEAM klingen nämlich manchmal sehr amerikanisch und manchmal sehr britisch, aber eigentlich nie nach europäischem Festland.
Die Band ist hörbar im Blues und klassischen Rock verwurzelt, mischt ihre Einflüsse mit viel Southern Rock und zeigt einem Großteil der immer noch erfolgreichen und größtenteils in der musikalischen Bedeutungslosigkeit verschwundenen skandinavischen Schweinerock-Community, wie man im Jahr 2007 richtig und authentisch rockt. Hier findet man High Energy-Rock mit der Rotzigkeit der frühen THE WHO oder sogar ROLLING STONES, getragenen Hard Rock der LED ZEPPELIN-Kategorie, anspruchsvolles DEEP PURPLE-Writing und staubiges LYNYRD SKYNYRD-Flair, alles homogen vermischt und in sich völlig stimmig.
Dabei spielt es keine Rolle, ob EL GUAPO STUNTTEAM es richtig krachen lassen, mal etwas ruhiger zu Werke gehen oder gar in Siebziger-Psychedelic-Sphären schweben, überzeugen kann die Band immer. Klar, es wird auch oft und gerne zitiert (besonders der Opener ‚Back From The Grave‘ verneigt sich schon fast dreist vor DEEP PURPLES ‚Highway Star‘), aber wie sagte einst ein kluger Kopf: besser gut geklaut als schlecht erfunden.
Eine weitere Besonderheit an der Band ist die Besetzung mit gleich drei Gitarristen und einem festen Mundharmonikaspieler (letzterer ist erst kürzlich zu der Band gestoßen), was es EL GUAPO STUNTTEAM leicht macht, einerseits mit schönen Harmonien zu arbeiten und andererseits bestimmte Stimmungen zu realisieren.
Standesgemäß gibt es dieses tolle Album neben der üblichen CD-Version auch auf Vinyl im Handel, wodurch man „Accusation Blues“ leicht im Regal neben den Klassikern einordnen kann. Wenn das nicht Grund genug ist!
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