Nochmal kurz den Reifendruck prüfen, Stiefel schnüren und ab geht die Post. Die norwegischen Stoner Rocker EL CACO gehen mit „From Dirt“ in Runde vier, und fahren damit auf ihrer bewährten Strecke weiter, auf der sie schon mit ihren früheren Alben unterwegs waren. Das Gas auf Anschlag, die Reifen drehen durch und wirbeln trockenen Steppensand durch die Luft, der kräftige Motor heult auf, ein wohliges Brummen erschüttert die Maschine – „From Dirt“ geht von der ersten Sekunde gewohnt schwerlastig in die Vollen. Brachiale, fette Gitarren und groovige Rhythmen, alles schön unverblümt und unkompliziert in mundgerechte (oder besser: Ohrgerechte) Songs verpackt, wie man es irgendwie von dem Trio erwarten konnte. Songs, bei denen man den Staub in der Luft schmecken und die Hitze des Highways auf der Haut spüren kann.
Für ausreichend Auflockerung sorgen dann und wann ein paar Zwischenspiele, die dem Hörer eine kurze Verschnaufpause in den wuchtigen Songs bieten, genug, um mal kurz melancholisch den Blick auf der Veranda schweifen zu lassen, bevor man sich wieder aufs Bike setzt und sich aus dem Staub macht, ehe die Frau des Hauses zum Abwasch rufen kann. Alles in allem ist „From Dirt“ eine runde Sache, die kurzweiligen Songs wissen zu unterhalten, haben genug Power, um die heimischen Membranen zum Schwingen zu bringen, aber was an diesem Album fehlt, sind halt prägende, hervorstechende Stücke. Songs, die dauerhaft hängen bleiben, und dem Album ein individuelles Gesicht geben. Es reicht nicht aus, wenn „From Dirt“ einfach nur nach EL CACO klingt, schöner wäre es, wenn es sich auch gegen die anderen Alben behaupten könnte. So aber ist es halt ein nettes, eingängiges Album geworden, was sich nicht aus dem Schatten des Debütalbums heraustraut.
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