El Brujo'S Gore-Chestra - Obey
Tobias Kreutzer 
Der „Rock N Roll Wrestling Bash“ mixt, wie der Name schon vermuten lässt, die einzeln bereits äußerst effektiven Zutaten Wrestling, Rock N Roll, Beer und Babes zu einem explosiven Ganzen. Dieses Jahr ist das Spektakel unter anderem noch in Dresden und Stuttgart zu Besuch. Eine Art Hausband der Veranstaltung, die Lieferanten des Soundtracks zu Powerbomb, Brüsten und Bier, sind EL BRUJO’S GORE-CHESTRA. Ihre Fünf-Song-Platte „Obey“ ist nun auch für das heimische Wohnzimmer erhältlich.
EL BRUJO’S GORE-CHESTRA spielen Rock N Roll mit einer starken Hard Rock-Schlagseite und beschäftigen sich vornehmlich mit den Themenfeldern Alkohol, Sex und Rock N Roll. So weit, so klischeehaft.
Zweifellos, mit ordentlich Alkohol im Blut und einem Testosteronspiegel bis knapp unter die Ohren, mögen EL BRUJO’S GORE-CHESTRA ein Riesenspaß sein. Gibt man dem Material von „Obey“ jedoch einmal eine nüchterne Runde im CD-Player, so relativiert sich die vielleicht empfundene Begeisterung recht schnell. Das haben die HELLACOPTERS mit dickeren Eiern und mehr Authentizität schon vor 15 Jahren irgendwie besser hingekriegt. Den Eröffnungsschrei von „Obey“ hab ich schon gefühlte 20 bessere Male von einem gewissen DANKO JONES gehört und überhaupt, diese Stimme: Klar, Rock N Roll lebt von Attitüde und einem gewissen Dreck, aber was El Brujo am Mikro abliefert ist weder innovativ noch in irgendeiner Weise kraftvoll. Man nimmt ihm das „I wanna love you to death“ in „Prisoner of Love“ beim besten Willen nicht ab.
Instrumental ist geht die Band zwar solide aber ebenso langweilig zu Werke. Ein halbherziger Chor in „Obsessed“, ein hingeschrammeltes Hard Rock-Solo an anderer Stelle, das war es im Grunde. Für Hardcore-Fans des „Rock N Roll Wrestling Bash“ lohnt sich der Kauf von „Obey“ sicher schon aus nostalgischen Gründen und auch dem Fan des gepflegt Trashigen werden das Cover und Namen wie „Jesus Fistus“ sicher ein Lächeln entlocken können. Ansonsten aber wissen EL BRUJO’S GORE-CHESTRA nicht so recht aus dem sowieso schon sehr totgespielten Genre hervorzustechen. Da hilft auch Brujos Maskerade nicht.
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