Ektomorf - Retribution

Review

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Fällt der Name EKTOMORF, so sind meist auch die ersten Unkenrufe nicht mehr fern: SEPULTURA/SOULFLY-Verschnitte, Möchtegern-MACHINE HEADs, so schallt es einem aus den Youtube-Kommentarspalten entgegen. In der Tat ist bei der seit 1994 aktiven Truppe aus Ungarn eine gewisse Ähnlichkeit zu den oben genannten Interpreten nicht von der Hand zu weisen. Fakt ist aber auch, dass die Band sich in ihrer 20-jährigen Geschichte eine, gerade für eine osteuropäische Metal-Kapelle nicht leicht zu erlangende, internationale Reputation erspielt hat.

Im noch jungfräulichen Jahr 2014 steht nun der Nachfolger zum 2012-Release „Black Flag“ an. „Retribution“ enthält 14 Tracks, auf einem davon ist Special Guest Christian Machado von ILL NINO zu hören. Für Sound und Produktion zeigt sich wieder einmal Tue Madsen verantwortlich, der neben EKTOMORF bereits mit Größen wie DARK TRANQUILLITY, SICK OF IT ALL, THE HAUNTED, SUICIDE SILENCE und AUGUST BURNS RED im Studio war. Seine Soundästhetik erweist sich wieder einmal als perfekt für die aggressiven Groove-Walzen, auf die die Ungarn sich vorzüglich verstehen.

So ungern ich noch weiter auf diesem Punkt herumreiten möchte, aber es muss leider gesagt werden: Schon die erste Albumhälfte weist bisweilen doch einige allzu deutliche Parallelen zum Schaffen eines Max Cavalera und der Nu Metal-Phase eines Robb Flynn auf. „Ten Plagues“ ist eine Melange aus „Roots“ und „Refuse & Resist“, angefangen bei der disharmonischen Leadgitarre im Intro bis zu den Gesangslinien und „Escape“ hätte auch auf „Supercharger“ oder „The Burning Red“ enthalten sein können.

Das allein wäre vermutlich noch zu verzeihen, wenn EKTOMORF nicht dazu noch über alle 14 Tracks ihre Version von modernem Metal zelebrieren würden, die sich größtenteils aus den immer gleichen, tiefer gestimmten Stakkato-Riffs und Zoltan Farkas‘ monotonem Gebrüll zusammensetzen würde. Klar ist das aggressiv, klar lässt sich dazu sicherlich gut moshen, aber über ein komplettes Album war das auch in den 90ern schon langweilig. Positiv hervorstechen können allerdings der Uptempo-Brecher mit Hardcore-Schlagseite „Who The Fuck Are You“ und das melodische „Lost And Destroyed“, sowie „I Hate You“ und „Save Me“.

Insgesamt lässt „Retribution“ den Hörer mit sehr gemischten Gefühlen zurück. Die bekannten Probleme können EKTOMORF auch auf ihrem neuen Release nicht hinter sich lassen. Es gibt zu viel Altbekanntes, zu wenig Innovation und die Texte sind selbst an Nu Metal-Standards gemessen sehr flach und plakativ. Unterm Strich kommt dabei nur ein mittelmäßiges Album heraus.

03.01.2014

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