Ektomorf - Instinct

Review

Galerie mit 23 Bildern: Ektomorf - Live 2024 in Frankurt am Main

Ektomorf müssen sich wohl oder übel vergleichen lassen. Ein Laster, was sie wahrscheinlich nie werden ablegen können. Ihre neue Scheibe „Instinct“ wird mit ihrem Erfolgsalbum „Destroy“ verglichen und die Band als solches mit ihren großen Vorbildern Sepultura/Soulfly. So darf man jedes Mal aufs Neue den ungewollten Zweikampf zweier Bands beobachten, die um die Herrschaft in diesem Sektor kämpfen. Während der Mentor immer experimentierfreudiger wird, so entschlackt sich der einstige Schüler immer mehr – was die Wut unterstreicht, die Abwechslung aber etwas unterdrückt.
Der Sound auf „Instinct“ ähnelt dem auf „Destroy“ – nur ist das Material insgesamt schneller und rauer. Die Lieder sind nicht mehr so stark auf einen Moshpart zugeschnitten. Sie kommen zügiger auf den Punkt, konsequenter aber nicht minder durchschlagskräftig. Sie sind einfach thrashiger. Die wirkliche Stärke Ektomorfs zeigt sich jedoch nicht bei dem ausschließlichen Abfeuern von treibenden Songs wie „Set Me Free“, „Fuck You All“ (herrlich flotter Part in der Mitte) oder „I Will“. Vielmehr die Vermittlung einer Stimmung, wie man sie in „United Nations“ findet, lässt diesen Song wie den Fels in der Brandung auf der ansonsten gradlinig und riffsicher, aber nicht immer akzentsicher („sis is se holli nose“) durchgezockten Platte wirken. Gemächlich mit einem verzerrten und Gänsehaut erzeugenden Gitarrensolo beginnend mündet das Lied in ein tonnenschweres Riff über. Davon hätte man sich mehr gewünscht, zumal der Gitarrensound aber auch die Vocals kaum variieren. Ein kleines Manko, denn Kopf der Band und Hauptsongschreiber Zoltàn Farkas hat bei „Instinct“ komplett das Ruder in die Hand genommen. Daher fehlen leider Songs wie „Sunto Del Mulo“ (auf „Kalyi Jag“), wo Bruder Csaba Farkas ebenfalls ans Mikro durfte, um überzeugend für die nötige Abwechslung – zumindest im sängerischen Bereich – zu sorgen und einheimische Klänge ins Wohnzimmer zu bringen.
Ektomorfs nächstes Album (dann vielleicht mit Herrn Cavalera als Gastsänger, wenn er nett fragt?) sollte dann jedoch eher ein Schritt nach vorne und nicht ein Sprung nach oben sein.

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04.04.2005

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31.07. - 02.08.25metal.de präsentiertFull Rewind Summer Open Air 2025 (Festival)Machine Head, Ministry, Hypocrisy, Kataklysm, Walls Of Jericho, DevilDriver, Knorkator, Rise Of The Northstar, Perkele, August Burns Red, Ektomorf, Thrown, Annisokay, Callejon, Nasty, Benediction, Ryker’s, Loikaemie, Deez Nuts, Krisiun, Agnostic Front, Nile, The Browning, 1349, The Real McKenzies und Backfire!Flugplatz Roitzschjora, Roitzschjora

3 Kommentare zu Ektomorf - Instinct

  1. sascha sagt:

    Sehr gut! Aber Thrash Metal als Genre anzugeben is schon ein wenig frech. Klar es ind Einflüsse zu hören, aber es handelt sich hier größtenteils immer noch um Hardcore mit Brüllwürfel like Max Cavalera.
    Trotzdem feines Scheibchen, dessen Songs noch oft bei Alternative Clubs die Schuppen brennen lassen!

    8/10
  2. Anonymous sagt:

    Ich gebe zu, der Vorwurf, Ektomorf wären ein Soulflyklon, hat man oft genug gehört. Ebenso hat man aber auch oft genug die immergleichen Sepultura-Grooves gehört. Ehrlich, ich hätte nix gegen diese fett-produziert und technisch gut umgesetzte Scheibe gehabt, wenn es nicht so dermaßen einfalls- und belanglos wäre. Die Texte sind manches Mal unfreiwillig komisch bis peinlich und anstatt dem Ganzen einen eigenen Stempel aufzudrücken, geht man hier auf Nummer sicher sucht sich den kleinsten gemeinsamen Nenner, damit jeder Sepultura/Soulfly-Fan ab Sekunde 1 weiß was kommt. Das sehen sicher viele Fans als Vorteil, denn zum Abgehen reicht’s allemal. Als Redakteur eines Musikmags hätte man aber ruhig diese Scheibe kritischer beäugen dürfen. 7 Punkte wäre realistisch, aber ich setze aus gegebenen Anlass einen Contra-(Minus)-Punkt. Daher mein Tipp: die neue Mudvayne "Lost And Found" – moderner Groove-Metal mit 10x mehr Profil als Ektomorf in ihren besten Momenten.

    6/10
  3. Anonymous sagt:

    Ein Ektomorf typisches, einfach gehaltenes Album mit teilweise guten Songs "Fuck You All", aber insgesamt etwas schwächer als die anderen Longplayer. Es erfüllt die Erwartungen, ist aber kein Muss.

    7/10