Über die Jahre hinweg hat die Menschheit verschiedene Weltuntergangsvorstellungen entwickelt, meist eng gekoppelt an Mythologie und/oder Geschichte. Dementsprechend selektierend sollte man auch vorgehen, wenn man sie auf ihre eintretende Wahrscheinlichkeit hin untersucht. Für den Bereich Mythologie hat sich die hier zu rezensierende Band EKPYROSIS entschieden. Genauer gesagt: Für den Feueruntergang, auch Weltenbrand genannt.
Dass jener bis zur völligen Auslöschung im Gegensatz zu einer Supernova wahrscheinlich etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt, scheint die deutsche Band etwas zu genau in ihre Songstrukturen eingeflochten zu haben. Der aktuelle Rundling beinhaltet genau einen (!) Song, hat aber die Länge, die andere Gruppen mit mehr als zehn Songs zu füllen verstehen. Alleine durch diese Tatsache fallen wahrscheinlich knapp 40% der potentiellen Hörer weg. Es spielt dabei nicht einmal eine Rolle, welche Qualitäten „Mensch Aus Gold“ auch haben mag. Fakt ist, dass viele Musik nebenher laufen lassen, ohne besonders auf Texte, Komposition und Charakteristika zu achten. Sollte sich von diesen der ein oder andere Leser unter uns befinden, so kann er nun getrost auf den Kasten mit dem x (oben rechts) klicken. Er wird an dieser CD keine Freude finden.
Für die, welche dann doch gerne mal einen zweiten, analytischen Blick auf Musikstücke werfen, ist zu sagen, dass wir es hier nicht einmal mit einer schlechten halben Stunde Musik zu tun haben. Die größte Gefahr der aufkommenden Langeweile kann an dieser Stelle sofort entschärft werden. EKPYROSIS verstehen es durchaus Abwechslung, das bei dieser Liedlänge wichtigste Element, zu schaffen. Viele verschiedene Grundmuster werden ineinander verwoben, ohne sich zu extrem zu wiederholen. Progressive Strukturen werden auf eine Doom / Black Metal-Basis gelegt. Auffällig ist hierbei, dass es nicht wirklich schwer fällt, in den Song hineinzukommen. Allerdings ist damit nach wenigen Hördurchgängen alles gesagt und es wird nicht mehr viel Neues mehr geboten. Und das wird selbst den analytischen Hörer mit dem zweiten Blick vor ein Problem stellen. Auf den ersten Blick klingt alles sehr nach Abenteuer, Entdeckung und Schatzsuche, auf den zweiten stellen wir allerdings fest, dass diese sich viel zu einfach gestaltet. Ein großer Kritikpunkt. Den zweiten stellen die Vocals dar. Der Gesang wirkt einfach nur eintönig, monoton und langweilig. Schade eigentlich, denn die Texte glänzen durchaus durch Unabhängigkeit und Kreativität. An der Instrumentalisierung wiederum gibt es nichts auszusetzen.
Fazit: Schwächen und Stärken heben sich letzten Endes auf, sodass eine nette Idee bleibt, die allerdings in Sachen Umsetzung weit von den progressiven Genregrößen entfernt ist. Wer dennoch gerade in Weltuntergangsstimmung schwelgt, sollte der angegebenen Homepage mal einen Besuch abstatten, das Album gibt es nur dort, in einer sehr stark limitierten Auflage, zu kaufen.
ich find\’s voll gut von euch, dass ihr schulpraktika vergebt. für 14 echt ganz cool, benny. weiter so, dann darfst du vielleicht auch mal fürs legacy schreiben…