Ekove Efrits - Conceptual Horizon

Review

Bei Hypnotic Dirge Records scheint man den Blick für gutes Artwork definitiv nicht zu haben, denn ähnlich wie bei FUNERAL FORNICATION ist auch das Cover von EKOVE EFRITS nicht gerade von bester Qualität. Doch ähnlich wie bei den kanadischen Label-Kollegen ist auch „Conceptual Horizon“ von einer erlesenen musikalischen Qualität – zumindest größtenteils.

Spannend ist aber erstmal eine ganz andere Sache. EKOVE EFRITS stammt nicht aus gängigen Metal-Ländern, sondern aus dem Iran. Auf wirklich exotische Einlagen braucht man aber nicht zu hoffen, denn Count De Efrit bezieht seine Einflüsse vornehmlich aus metallischen Spielarten und verziert das ganze mit einigen Elementen der klassischen Musik. Depressiver Black Metal trifft hier auf Doom Metal und wird mit ein bisschen Gothic-Metal-Pathos angereichert. Dabei stört lediglich die Produktion, der Drumcomputer sitzt nicht zu 100%, und ein bisschen viel hat der iranische Count auch gewollt. Im Großen und Ganzen lässt sich „Conceptual Horizon“ aber gut genießen.

Das ist vor allem der dichten Stimmung geschuldet, die vor allem eins ausstrahlt: Wehmut! Verpackt in höchst ansprechenden Lead-Gitarren, sanften Keys, einem gelungenen Wechsel aus krächzenden und klaren Vocals, sowie weitestgehend gedrosseltem Tempo. Eintönigkeit kann man EKOVE EFRITS auch nicht vorwerfen, dazu passiert zu viel in den Songs, manchmal wirkt es aber überladen. Besonders schön sind die Rezitationen aus der klassichen Musik, so darf man sich zum Beispiel in „Hills Of Ashes“ über Beethovens „Mondscheinsonate“ in einer etwas schnelleren Variante freuen. Das Thema wird dann auch immer wieder aufgegriffen und bahnt sich einen Weg durch die dichten, harten Gitarren – fein. Auch mit Samples arbeitet Count De Efrit gern und gelungen. „Faceless Moments“ bekommt durch das kindlich-spielerische Gesinge zu Beginn einen noch dramatischeren Touch, als es ihn dank der Gitarren ohnehin schon hat. BURZUM stand gerade in den Black Metal-Passagen auch öfters Pate, aber ebenso in keiner blanken Abkupferei, sondern durchaus inspirierend genutzt.

So ist „Conceptual Horizon“ auf ganz andere Art exotisch, als man ursprünglich annehmen könnte. Denn im Gegensatz zu vielen europäischen Bands darf sich EKOVE EFRITS einen wirklich dramatischen, traurigen und einsamen Stempel aufdrücken lassen. Ob das an den schwierigen Umständen im Iran liegt, bleibt aber reine Spekulation. Auf alle Fälle lohnt sich ein Reinhören!

30.08.2011

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