Eiter - Gewalt

Review

Manche Bands legen in ihren Jahren ordentlich vor und hauen eine Veröffentlichung nach der anderen raus. EITER gehören nicht dazu. Knapp zehn Jahre und zwei EPs haben sie gebraucht, um endlich beim Debütalbum anzukommen. Wie schon auf „Hassbatzen“ und „Es eitert sehr…“ machen die Münsteraner keine Kompromisse, sondern liefern knapp 20 Minuten gnadenlosen Grindcore ab.

EITER sind alles andere als stumpf

Stumpf agieren das Quintett dabei zu keiner Sekunde. Immer wieder reichert die Band ihr Geknüppel mit groovigen Passagen an. In „Hirnfäle“ geht es sogar punkig zugange, wenn EITER in bester Drei-Akkorde-Manier nach vorne riffen. „Rippenzieher“ wiederum startet mit sphärischen Klängen. Dadurch entsteht eine bedrohliche Atmosphäre, die sich anschließend mit einem Urschrei von Sänger Striego in purer Aggression entlädt.

Wie es sich für Grindcore gehört, geht kaum ein Song länger als zwei Minuten. Einer dieser Ausnahmefälle ist „Geschlechtsverkehrt“, der sich in Mid-Tempo-Gefilden bewegt, was für willkommene Abwechslung auf „Gewalt“ sorgt. Im Mittelteil streuen EITER zudem eine Geschmackvolle Gitarrenmelodie ein, die das Geprügel zusätzlich auflockert.

Solche musikalischen Schlenker bewahren die Platte davor, eintönig zu werden. Extremes Gebolze wirkt nur so lange extrem, bis man sich dran gewöhnt hat. Das ist EITER anscheinend bewusst, weswegen sie nicht unentwegt aufs Gaspedal drücken. Dadurch knallen schnelle Songs wie „Pfarrernoia“ oder das vorab veröffentlichte „Kiefermief“ umso deftiger.

„Gewalt“ profitiert von einer gelungenen Produktion

Dazu trägt ebenso der Sound bei. Mix und Mastering der Platte stammt von Kristian Kohle aus den Kohlekeller Studios. Dementsprechend fett, aber nicht zu glattgebügelt tönt „Gewalt“ aus den Boxen. Kohle gelingt bei der Produktion der perfekte Spagat aus Klarheit und Rotzigkeit, wodurch die ohnehin starken Songs nochmal an Qualität gewinnen.

Sicherlich legen EITER mit „Gewalt“ keinen zukünftigen Klassiker vor. Dank der knackigen Spielzeit, rundum unterhaltsamer Songs und einer makellosen Produktion gelingt dem Quintett aber ein bockstarkes Album, das sich Grind-Fans nicht entgehen lassen sollten.

23.06.2023

"Irgendeiner wartet immer."

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